Moritz Müller fährt zur WM, Uvira und Åslund gestrichen

Am Samstag beginnt für die deutsche Nationalmannschaft von Bundestrainer Pat Cortina die Eishockeyweltmeisterschaft in Prag. Die Partie gegen Frankreich ist der Auftakt zum härtesten Programm aller WM-Teilnehmer, 7 Spiele innerhalb von 10 Tagen stehen für das DEB-Team an. Von den Haien mit dabei ist lediglich Verteidiger Moritz Müller, der damit bereits seine dritte WM in Folge spielen wird. Im vorletzten Testspiel gegen Dänemark am vergangenen Samstag erzielte er sein sechtes Tor im Trikot der Nationalmannschaft, den Treffer zum 4:2 ins leere Tor. Für die WM sieht er das Team gut vorbereitet: „Ich denke wir hatten eine gute Vorbereitung. Die Aufgaben, die uns durch die Gegner gestellt wurden haben wir zum Großteil sehr gut gemeistert. Wir hatten am Freitag ein Spiel, mit dem wir nicht ganz so zufrieden waren, aber haben im nächsten Spiel eine Antwort gefunden und diese Vorbereitungsphase gut abgeschlossen.“

Vor dem finalen Testspiel in Berlin am Mittwoch (4:3 n.P.) wurde der am Ende recht eingespielte Kader doch noch einmal umgeworfen, insgesamt zehn Spieler der beiden DEL-Finalisten kamen dazu, entsprechend viele Spieler mussten weichen. Darunter auch Sebastian Uvira, der seinen ersten längeren Aufenthalt in der Nationalmannschaft erleben durfte und dafür dankbar ist: „Ich bin froh, dass der Pat [Cortina] mich und viele andere junge Spieler eingeladen hat. Das fördert die Zukunft und ist ein wichtiger Punkt. Ich habe dadurch einen Monat mehr auf dem Eis erlebt auf einem Niveau, das wesentlich besser als die DEL ist und das ist gut für mich. Ich habe mich entwickelt, musste auch mit Druckphasen umgehen.“ Der Stürmer spielte vornehmlich in der vierten Reihe und brachte viel Physis und Energie mit ins Spiel der deutschen Mannschaft, wie auch Kapitän Michael Wolf bemerkte, der zu Beginn der Vorbereitung mit beiden Kölner Stürmern eine Formation bildete: „Die beiden haben sich gut geschlagen und viele Emotionen mit reingebracht. Es war sehr schade, dass Marcel Ohmann verletzt ausgeschieden ist.“

Ein weiterer Ausdruck von Uviras Physis war sein Fight gegen den 1,97m-Hünen Oliver Lauridsen, der sich nach einer guten deutschen Torchance erst einmal den wesentlich kleineren Martin Schymainski greifen wollte. „Manchmal ist es einfach wichtig zu zeigen, dass wir da sind. Es hat die Mannschaft gepusht. Ich habe auch ein sehr großes Lob vom Trainer bekommen“ sagte Uvira zu der Szene. Nach einem weiteren Kampf von Pietta gegen Hansen drehte die deutsche Mannschaft das Spiel innerhalb von drei Minuten zu ihren Gunsten. Auch wenn der Kölner Stürmer im letzten Drittel nur noch wenige Einsätze erhielt, hat er deutlichen Eindruck hinterlassen. Trainer Cortina sieht allerdings noch etwas Verbesserungspotential: „Taktisch muss Sebastian besser werden. Er hat viel Potential, ist ein starker, technisch guter Spieler, aber er muss das Spiel noch etwas besser verstehen lernen. Wenn er sich taktisch noch beweisen kann, wird er eine sehr große Hilfe werden.“

Die neuen Spieler ins Team aufzunehmen, wird nicht leicht in der Kürze der Zeit. „Es ist unsere Aufgabe als Team, die Jungs perfekt zu integrieren. Es muss sich anfühlen, als wären sie die ganze Zeit mit dabei gewesen. Wir haben nicht viel Zeit, sind als ganze Mannschaft gefordert, alle mit einzubauen.“ sagt Moritz Müller mit der Erfahrung aus dem letzten Jahr, als er selbst noch einer der Nachzügler aus dem DEL-Finale war. Zu wieviel es dann für das deutsche Team bei der WM reicht, wird sich zeigen müssen.

Den Traum von seiner ersten WM-Teilnahme musste auch Haie-Neuzugang Per Åslund begraben. Bei der letzten Kaderveränderung vor dem Turnier fiel er zusammen mit weiteren Spielern zu Gunsten von nachrückenden NHLern und KHLern aus dem schwedischen Team. Der Stürmer erzielte in sieben Testspielen zwei Assists.

Die Spieler der Deutschen Nationalmannschaft bei der WM2015 im Überblick:

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