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Leon Draisaitl unterliegt im Memorial Cup Finale

Leon Draisaitl. Foto: KEC "Die Haie" e.V.
Leon Draisaitl. Foto: KEC "Die Haie" e.V.

Der ehemalige Junghai Leon Draisaitl hat in der vergangenen Nacht mit seinem Juniorenteam, den Kelowna Rockets, das Finale um den 97. Memorial Cup mit 1:2 nach Verlängerung verloren. Der Deutsche sicherte sich aber immerhin die Stafford Smythe Trophy, die dem MVP des Memorial Cup verliehen wird. Diese ging zum ersten Mal seit 2002 wieder an einen Spieler des unterlegenen Teams.

Die Champions der vier kanadischen Juniorenligen spielten in den vergangenen elf Tagen den Memorial Cup in Quebec aus, der unter Experten als eine der am schwersten zu erringenden Trophäen gilt, da das Zeitfenster für den Gewinn altersbedingt extrem klein ist. Die Rockets starteten eher durchwachsen in das Turnier, konnten sich aber im Verlauf steigern und galten am Ende vor dem Finale gegen die Oshawa Generals sogar als leichter Favorit.

In einem Spiel, das im ersten Drittel überwiegend von der Nervosität beider Teams geprägt war und demzufolge kaum vernünftiger Spielfluss aufkam, ging Draisaitls Team in der 16. Minute nach einem Abpraller durch den Rückhand-Treffer des Tschechen Tomas Soustal in Führung.

Das zweite Drittel begannen die Rockets klar stärker und erspielten sich zahlreiche hochklassige Chancen, die alle von Ken Appleby im Generals-Tor großartig vereitelt werden konnten. Vor allem über diese Phase müssen sich die Rockets im Nachhinein ärgern, denn hier hätten die Weichen schon früh auf Sieg gestellt werden können. Im weiteren Drittelverlauf kam Oshawa wieder besser ins Spiel und erzielte in der 34. Minute durch Anthony Cirelli den Ausgleich.

Das dritte Drittel lebte dann hauptsächlich von der Spannung, beide Teams agierten konzentriert. 2:30 Minuten vor Ende erzielte dann Hunter Smith für die Generals das 2:1, das er aber selber nicht einmal bejubelte und dem nach Videobeweis richtigerweise wegen hohen Stocks die Anerkennung verweigert wurde.

Vor 10.391 Zuschauern im Colisée Pepsi von Quebec, das heute sein letztes Eishockey-Spiel erleben sollte, ging es in die Verlängerung, in der zwar auch Kelowna wieder die ersten Chancen hatte, aber nicht treffen konnte. Besser machte es erneut Anthony Cirelli, der einen Abpraller verwandelte und die Generals nach 88 Sekunden in einen riesigen Freudentaumel stürzte. Den Rockets blieben nur hängende Köpfe und auch Leon Draisaitl konnte sich über die Auszeichnung zum besten Spieler des Turniers nicht so richtig freuen.

 

Randnotiz: Der Trainer der Kelowna Rockets ist für Haie-Fans ebenfalls ein alter Bekannter: Dan Lambert. Der Verteidiger spielte in der Vizemeistersaison 99/00 in Köln und gewann als Juniorenspieler 1989 sogar selber den Memorial Cup und wurde damals ebenfalls MVP.

Für Leon Draisaitl war es somit insgesamt ein Jahr voller Höhen und Tiefen. Im letztjährigen Draft an dritter Stelle von den Edmonton Oilers gezogen, begann er seine Saison beim NHL-Team, das aber auch in diesem Jahr zu einem der schlechtesten der Liga zählen sollte. In 37 Spielen in der besten Liga der Welt erzielte der Youngster 2 Tore und 7 Assists. Um seine Entwicklung positiver zu gestalten, wurde er Anfang Januar wieder in die Juniorenliga WHL geschickt, wo kurz zuvor die Kelowna Rockets seine Rechte per Trade von den prince Albert Raiders erworben hatten. Das Team, bei dem auch Ex-Hai Brett Breitkreuz seine Juniorenkarriere gestartet hatte, galt als einer der Favoriten in der Western Hockey League und gewann diese in den Playoffs auch. Draisaitl steuerte in 32 Saisonspielen 53 Punkte (19 Tore, 34 Assists) bei, in den Playoffs kamen in 19 Spielen weitere 28 Punkte (10+18) dazu, auch hier wurde er zum MVP gekürt. Im Memorial Cup war er mit 7 Punkten (4+5) in 5 Spielen punktbester Spieler des Turniers. Im nächsten Jahr wird Draisaitl wieder einen neuen Anlauf in der NHL starten.

Über den Autor: Robert Heppekausen

Robert ist seit 2004 für haimspiel.de tätig und hat in der Zeit unter anderem am Radio das Rekordspiel gegen Mannheim kommentiert und war Mit-Ideengeber für die "Wir sind Haie"-Shirts. Zusammen mit Dennis hat er die Facebook-Seite der Kölner Haie ins Leben gerufen und für den Club aufgebaut.

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