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Krefeld: Woran könnte der Ehrhoff-Transfer scheitern?

Korbinian Holzer und Christian Ehrhoff bei der Olympia-Qualifikation in Riga. Foto: Peggy Nieleck
Korbinian Holzer und Christian Ehrhoff bei der Olympia-Qualifikation in Riga. Foto: Peggy Nieleck

Christian Ehrhoff ist nach Deutschland zurückgekehrt und verweilt aktuell bei seiner Familie in Holland. Eine Auszeit, um sich Gedanken um seine sportliche Zukunft zu machen. Bislang schien es so, als wenn die Krefeld Pinguine sich auf einen Rückkehrer freuen dürften. Doch woran könnte dieser Transfer scheitern? Zwischen den Zeilen wurde in den letzten Tagen viel geschrieben. Kann die Zukunft der Pinguine zum Scheitern des Transfers führen?

Standortnachteil Krefeld?

Im Mittelpunkt steht vor allem Wolfgang Schulz, Aufsichtsratsvorsitzender der Krefeld Pinguine. Er wird 2018 mit dem Auslaufen des neuen Mietvertrags des KönigPalasts vorraussichtlich aus dem Verein ausscheiden. Der Club ist zum aktuellen Zeitpunkt dem Vernehmen nach für die aktuelle und nächste Saison abgesichert. Kommt da Christian Ehrhoff genau richtig? In einem Interview mit der Westdeutschen Zeitung vom 2. September 2016 klagt Schulz an, dass der KEV keine langfristigen Hauptsponsoren wie etwa VW (Wolfsburg), SAP (Mannheim) oder Red Bull (München) hat und zweifelt daran, ob dies in den nächsten Jahren mal so sein wird. Er glaubt, dass der Abstand zwischen den Top-Clubs und dem Rest der Liga immer größer werde und stellt indirekt die sportliche Perspektive am Standort Krefeld in Frage. Damit dürfte er nicht nur die eigenen Fans ernüchtern, sondern auch potenzielle Spieler.

Die erste Frage, die Christian Ehrhoff für sich beantworten muss: Suche ich nochmal die sportliche Herausforderung, in Deutschland um die Meisterschaft zu spielen?

Druck auf Ehrhoff

Da sich bislang noch keiner bei Wolfgang Schulz gemeldet habe mit der Absicht, den KEV auch nach seinem persönlichen Ausscheiden weiterführen zu wollen, spricht Schulz im genannten Interview ganz öffentlich über seine Hoffnungen, dass “in zwei Jahren Christian Ehrhoff mit einsteigen wird, Vertraute um sich schart. Das ist eine Situation, die positiv wäre”. Die Krefeld Pinguine erhoffen sich also nicht nur ein sportliches Engagement von Ehrhoff, sondern auch eine langfristige Bindung auf gesellschaftlicher Ebene. Es kann nur darüber gemutmaßt werden, ob hiermit auch finanzielle Unterstützung gemeint ist. Seit 2003 hat der Verteidiger in der NHL insgesamt Lohnzahlungen von geschätzt 57 Millionen US-Dollar erhalten (Quelle: capfriendly.com). Sein Buyout-Vertrag aus dem Jahre 2014-15 sichert ihm bis ins Jahr 2027-28 ein jährliches Einkommen von 857.143 US-Dollar (knapp über 750.000 EUR pro Jahr) zu.

Die Aussagen von Wolfgang Schulz sind also brisant: Möchte er Ehrhoff mit einem langen Engagement über das Sportliche hinaus binden und ihm die finanzielle Absicherung des Vereins übertragen?

Ehrhoff kann sich ein Denkmal setzen

Die Argumentation von Wolfgang Schulz ist aus den öffentlichen Zahlen heraus schlüssig und logisch. Der Verein würde von einem absoluten Sympathieträger für alle Fans getragen. Christian Ehrhoff soll die Geschicke mit all seiner Erfahrung leiten und eventuell sogar die Lücken schließen. Doch Ehrhoff hat diese Woche erst mit der NHL abschließen müssen und wird dies sicher noch für sich verarbeiten. Ist der Druck eventuell zu groß, um bereits jetzt zum KEV zurück zu kehren? Wohlwissend, dass er nicht nur für sportlichen Erfolg verpflichtet würde, sondern nach seinem aktiven Engagement auch wirtschaftlich dem Club helfen soll?

Alternativen: Sportliche Herausforderungen sind gegeben

Natürlich werden auch andere DEL-Clubs ein Interesse an einer Verpflichtung von Christian Ehrhoff haben. Vor allem bei den Meisterschaftskandidaten aus München und Mannheim ist dank der Verletzungssorgen akuter Handlungsbedarf. Eisbären-Coach Uwe Krupp ist bekannt dafür, ein Faible für große Verteidiger zu haben. Auch Haie-Geschäftsführer Peter Schönberger hat gegenüber dem Kölner Express (11.10.2016) geäußert: “Sollte der Spieler aber für sich entscheiden, in die DEL zu wechseln, würde es mich sehr wundern, wenn der Berater nicht mit uns in Kontrakt treten würde”.

Über den Autor: Dennis Wegner

Dennis gründete gemeinsam mit René im Sommer 2003 haimspiel.de und betreut die Seite bis heute als 1. Vorsitzender. Außerdem war er zwischendurch für das Haie-Fanprojekt tätig, hat mit dem Team und der Fanszene "Wir sind Haie" ins Leben gerufen und die Flyeraktion "Köln ohne Haie?" mit großem medialen Echo organisiert.

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6 Kommentare

  1. Basti
    12.10.2016

    Sehr interessantes Thema. Ich kann kaum abwarten wie sich Ehrhoff entscheiden wird, bzw. wo er landen wird.

    Ich verfolge seinen Werdegang nun seit ca. 6-7 Jahren und ich kann mich kaum an ein Interview erinnern, bei dem er nicht in irgendeiner Form erwähnt hat, dass er den Cup holen will und zu einem Team möchte, der realistische Chancen dazu hat.
    Ohne den Krefelden zu Nahe treten zu wollen, aber ich denke dort ist er sogar weit davon entfernt die deutsche Meisterschaft in naher Zukunft zu gewinnen. Daher würde es mich nicht wundern, wenn er tatsächlich nicht zu Krefeld geht, sondern sein Glück erstmal woanders sucht.

    Ich bin Fan von ihm, keine Frage. Dennoch würde ich ihn eher ungern in Köln sehen. Mit Sulzer haben wir 8 Verteidiger plus Faber und ich sehe NULL Grund irgendeinen auf die Tribüne zu setzen. Das wäre meiner Meinung nach kein gutes Zeichen seitens der Teamleitung.

  2. 1936%ANTIDEG1936%AntiKEC
    12.10.2016

    Aber du darfst nicht vergessen das Ehrhoff mit Krefeld 2003 Meister geworden ist und das es sein Heimatverein ist und aufgrund des das er auch während des Lockouts in Krefeld gespielt hat und ich mir nicht vorstellen kann das er zu einem anderen Klub der in der DEL spielt geht der nicht KEV ist und selbst wenn geht er nicht zum KEC.

  3. Basti
    13.10.2016

    Ja klar, es spricht viel dafür, dass er tatsächlich nach Krefeld geht. Ich persönlich halte das auch für eine gute Lösung. Ich halte aber auch eine Station im europäischen Ausland für denkbar.

    Wo ich ihn definitiv nicht sehen will ist Berlin, Mannheim oder München ;-)

  4. Basti
    17.10.2016

    Ganz im ernst… je länger es dauert, desto wahrscheinlicher ist es doch, dass Ehrhoff NICHT nach Krefeld geht, sondern sich gut umschaut…

    Wenn es eh klar ist, warum sollte er so lange warten?

  5. Sascha
    18.10.2016

    Ehrhoff könnte mit einer Entscheidung für die Krefeld Pinguine der Seeler von Krefeld werden! Ein Denkmal wäre ihm sicher. Was will der denn mit noch mehr Geld? Deutscher Meister war er schon.

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