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Köln Cup Tag 1: Haie mit deutlicher Niederlage

Pasccal Zerressen im Zweikampf. Foto: Alexandra Schmitz
Pasccal Zerressen im Zweikampf. Foto: Alexandra Schmitz

Das hatten sich die Meisten sicher anders vorgestellt. Am Ende des ersten Tages des Köln Cup 2017 stehen die Kölner Haie auf dem letzten Platz der Tabelle. Gegen Örebro HK, das Team von Ex-Haie-Spieler und -Trainer Niklas Sundblad, setzte es eine 1:5-Niederlage. Auch in der anderen Partie des Tages war das schwedische Team der Sieger, Rögle BK schlug den HC Lugano mit 2:1.

Rögle gewinnt gegen bessere Luganesi

Für den HC Lugano war es bereits das dritte Testspiel, sowohl gegen die Ticino Rockets (3:0) aus der NLB als auch die ZSC Lions (5:1) aus der NLA konnten Siege eingefahren werden. Rögle BK hingegen verlor sein bisher einziges Testspiel gegen den schwedischen Zweitligisten Tingsryd AIF mit 1:2. Die Schweizer Mannschaft von Ex-Adler Mannheim-Coach Greg Ireland startete besser in eine attraktive Partie und konnte bereits in der 5. Minute durch Dario Bürgler in Führung gehen. Beide Teams präsentierten sich gut und durchaus mit anspruchsvollem Eishockey, Lugano hatte dabei aber deutliche Vorteile in der Offensive. Die Schuss-Statistik am Ende des Spiels betrug 38 zu 17 zugunsten der Tessiner. Doch Schüsse führen nicht immer zu Toren und so reichten dem schwedischen Kontrahenten jeweils ein Tor in Drittel 2 (Daniel Sylwander, 27. Minute) und 3 (Jesper Williamsson, 48. Minute), um den Sieg davonzutragen.

Haie: Ohne zwei Verteidiger gegen fitte Schweden

Die Haie traten ohne den verletzten Alexander Sulzer (Unterkörper, soll vorraussichtlich nächste Woche wieder ins Training einsteigen) und Shawn Lalonde an. Der Kanadier weilt zur Zeit mit einer kanadischen Olympia-Vorauswahl in Sankt Petersburg und wird am Freitag wieder nach Köln zurückkehren. Ob er am Wochenende spielen wird, ist noch nicht entschieden. Nach drei Spielen in drei Tagen wäre eine Pause durchaus verdient. Lalonde steuerte einen Powerplay-Assist im Spiel um den dritten Platz bei und führt die Strafzeitenstatistik von Team Canada mit sechs Strafminuten an. Beim Haie-Gegner aus Örebro fanden sich gleich zwei bekannte Gesichter hinter der durchaus bekannten Bande im Trainingszentrum wieder: Niklas Sundblad und Petri Liimatainen kehrten zurück an ihre alte Wirkungsstätte und konnten ihre Spieler entsprechend motivieren. Waren die Haie im ersten Testspiel am vergangenen Freitag in Ingolstadt noch die frischere Mannschaft musste man dies heute dem Gegner aus Örebro attestieren.

Special Teams der Unterschied im ersten Drittel

Die ersten Schüsse des Spiels gehörten aber dem KEC, Ehrhoff prüfte Kilpeläinen im Gäste-Tor gleich mehrfach. Begünstigt wurde der Haie-Start durch ein frühes Powerplay, aus dem aber kein Kapital geschlagen werden konnte. Besser machte es auf der Gegenseite Marcus Weinstock in der 5. Minute, der ebenfalls im Powerplay einen Abpraller von Gustaf Wesslau zur Führung über die Linie drückte. Beide Teams vergaben jeweils zwei weitere Powerplay-Möglichkeiten, aber sogar das machten die Schweden besser. Nur 8 Sekunden nach Ablauf einer Strafe gegen Haie-Neuzugang Justin Shugg netzte Libor Houdacek zum 2:0 ein (20. Minute). Bei den Haien wusste der zweite Powerplay-Block mit Fredrik Eriksson und Blair Jones an der blauen Linie sowie Hospelt, Hanowski und Shugg im Sturm durchaus zu gefallen. Vor allem Eriksson kam zu zwei sehr guten Chancen über die rechte Seite. In Unterzahl probierte Cory Clouston zahlreiche Kombinationen sowohl bei den Stürmern wie auch den Verteidigern aus. Außen vor blieb dabei lediglich Dominik Tiffels, der im gesamten Spiel nur wenige Wechsel erhielt. “Die Special Teams hatten viel zu tun. Wenn ein Spieler dann 10-12 Minuten auf der Bank sitzt, würde man sehr viel von ihm verlangen” sagte Clouston dazu nach dem Spiel.

Mulock mit dem einzigen Haie-Treffer

Auch im zweiten Drittel verbrachten die Haie direkt wieder Zeit auf der Strafbank. Die Unterzahl durch Ehrhoffs Beinstellen konnte überstanden werden, die zwei Minuten gegen Gogulla für dasselbe Vergehen ebenfalls. Aber wie im ersten Drittel war auch hier die Ordnung noch nicht wieder hergestellt, als der Angreifer zurückkehrte. Gustav Bäckström zog bei viel Verkehr vor Wesslau von der blauen Linie ab und erhöhte damit zum 3:0. Eine weitere Strafe gegen Ehrhoff war dann das letzte geahndete Vergehen gegen die Haie in diesem Spiel und danach kam der KEC auch wieder etwas besser ins Spiel. In der 36. Minute zog Eriksson von hinten hart ab, traf dabei aber zuerst nur Ryan Jones am linken Fuß. Zerressen brachte die Scheibe dann vor das Tor und Mulock verwertete den Rebound aus kurzer Distanz zum 1:3. Ein Hoffnungsschimmer, der allerdings kurz davon getrübt wurde, dass Jones nach dieser Aktion in die Kabine humpelte und sich erstmal behandeln lassen musste. Der Stürmer kehrte noch in zweiten Drittel zurück, kam aber nicht mehr aufs Eis, Boucher übernahm kurzfristig seinen Platz in der ersten Reihe.

Lichtblick vierte Reihe

Zum Schlussabschnitt war Jones wieder dabei. Die Haie bekamen wieder Powerplays zugesprochen und erneut gefiel der zweite Block um Blair Jones und die Hospelt-Reihe. Auch die vierte Reihe um Uvira Mulock und Latta konnte sich immer wieder gut in Szene setzen und kam zu einigen guten Chancen. Nicht ganz so gut gelangen der ersten Reihe die Dinge und so kassierte der KEC nach einem Abspielfehler aus der eigenen Zone heraus sogar ein Tor bei eigener Überzahl. Nutznießer war erneut Marcus Weinstock, der Wesslau mit einem platzierten Schuss ins rechte obere Eck keine Chance ließ. Nur zwei Minuten später schoss Gustaf Franzén aus leicht rechter Position auf den kurzen Pfosten und Wesslau war erneut geschlagen. Die Haie mühten sich zwar im dritten Drittel redlich, Örebro wirkte aber zu jeder Zeit frischer und schien das Ergebnis nur noch zu verwalten. Das musste auch Haie-Trainer Cory Clouston am Ende eingestehen: “Örebro war viel hungriger. Wir hatten ein solides Spiel in Ingolstadt, heute hat uns aber die Intensität gefehlt, die wir benötigt hätten. Es ist allerdings nur ein Vorbereitungsspiel und wir werden jetzt deswegen nicht in Panik verfallen. Unsere vierte Reihe hat wirklich gut gespielt. Sie haben uns etwas Energie gegebene, weil sie gut geskatet sind und hart gearbeitet haben. Aber insgesamt haben wir nicht unser Spiel gespielt und es gibt nicht wirklich viel Positives zu sagen. Dafür ist die Vorbereitung aber auch da, um an Dingen zu arbeiten, die verbessert werden müssen. Wir müssen im nächsten Spiel besser sein.”

Schüsse: 1/3: 11-13; 2/3: 5-18; 3/3: 9-14; Gesamt: 26:45

Die Start-Aufstellung der Kölner Haie:

Wesslau – Dshunussow

Potter, Ehrhoff – Eriksson, Zerressen – Müller, Tiffels

Gogulla, Schütz, Jones – Shugg, Hospelt, Hanowski – Wruck, B. Jones, Krämmer – Uvira, Latta, Mulock – Boucher (13. Stürmer)

Über den Autor: Robert Heppekausen

Robert ist seit 2004 für haimspiel.de tätig und hat in der Zeit unter anderem am Radio das Rekordspiel gegen Mannheim kommentiert und war Mit-Ideengeber für die "Wir sind Haie"-Shirts. Zusammen mit Dennis hat er die Facebook-Seite der Kölner Haie ins Leben gerufen und für den Club aufgebaut.

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