Die Kölner Haie unterlagen am Mittwochabend dem EHC München mit 3:4. Damit bleibt das Rennen um die Pre-Playoff-Plätze weiter offen. Von den Mitkonkurrenten des KEC sicherte sich lediglich der ERC Ingolstadt mit einem 5:3-Heimsieg im Derby gegen Nürnberg das Ticket für die Endrunde. Am Ende des Spieltages stehen die Haie auf Platz 10 mit nur noch zwei Punkten Vorsprung auf die elftplatzierten Hamburg Freezers.
Cory Clouston standen für die Partie sechs Spieler (Lalonde, Aslund, Salmonsson, Jones, Williams, Uvira) nicht zur Verfügung. Somit konnte der Kölner Headcoach nur drei Sturmreihen und sechs Verteidiger aufbieten. Doch das hinderte die Haie nicht daran, ein sehr gutes erstes Drittel zu spielen. Sie machten – im Gegensatz zu den Gästen – wenig Fehler, zeigten eine konzentrierte und disziplinierte Leistung und schossen sich durch Tore von Nick Latta (9. Minute) und Patrick Hager (19. Minute) zur verdienten 2:0 Führung.
Der Mittelabschnitt war das exakte Gegenteil der ersten zwanzig Minuten. Zum Teil dem langen Weg zur Bank geschuldet, ließen sich die Haie oft bei zu langen Wechseln erwischen. München machte das Spiel und kam zwar ein wenig glücklich, aber nicht unverdient zum 1:2-Anschlusstreffer durch Konrad Abeltshauser (25.). Von dem Tor beflügelt erhöhten die Gäste den Druck weiter und drehten die Partie per Doppelschlag durch Michael Wolf (35.) und Steve Pinizotto (36.). Zur Pause lag der EHC damit mit 3:2 in Führung.
Das Schlussdrittel eröffnete der KEC schwungvoll und drängte auf den Ausgleich. Der gelang durch Fredrik Eriksson in der 45. Minute. Danach war die Partie von Undiszipliniertheiten der Gäste geprägt, aus denen die Haie aber kein Kapital schlagen konnten. Selbst eine anderthalbminütige doppelte Überzahl ließen sie ungenutzt. Dabei war vor allem das Fehlen von Shawn Lalonde spürbar. Die Gäste machten es dann ihrerseits in Überzahl besser und stellten durch Jason Jaffray den 3:4-Endstand aus Sicht der Haie her.
„So gut das erste Drittel war, so furchtbar war das zweite Drittel. Das Schlussdrittel war ausgeglichen. Das zweite Drittel hat uns das Spiel gekostet“, fasste ein frustrierter Fredrik Eriksson zusammen. „Wir hatten eine doppelte Überzahl für anderthalb Minuten und haben keinen einzigen Schuss aufs Tor gebracht. München hat im Powerplay getroffen. Das war der Unterschied. Wenn wir beim 5 auf 3 getroffen hätten, glaube ich, dass wir das Spiel gewonnen hätten.“
„Wir haben so begonnen, wie wir es uns vorgenommen hatten. Im zweiten Drittel mit dem langen Wechsel haben wir manchmal ein bisschen zu hoch gepokert und waren deshalb in manchen Wechseln zu lang draußen. Wir haben uns zwar auch Chancen erarbeitet, aber in der Defensive waren wir zu schwach. Der lange Wechsel, man wird müde – das hat das Spiel in die andere Richtung gekippt“, meinte Andreas Falk. „Im letzten Drittel hatten wir das Spiel eigentlich unter Kontrolle, aber dann haben wir unsere Powerplays nicht genutzt. Aber verloren haben wir das Spiel im zweiten Drittel, weil wir da den Fokus ein wenig verloren hatten.“
„Uns haben heute besonders im Powerplay zu viele wichtige Spieler gefehlt. Wir haben einige schlechte Entscheidungen mit dem Puck getroffen. Viel davon hatte mit der kurzen Bank und der Erschöpfung der Spieler zu tun“, resümierte Clouston nach der Partie. „Wir hatten ein bisschen zu kämpfen, weil der Grippe-Virus in der Kabine umgegangen ist. Es ist gerade ein bisschen wie Murphy’s Law: Was schief gehen kann, geht schief. Einige von den Jungs konnten nicht trainieren, weil sie krank waren. Andere haben heute angekränkelt gespielt. Und das dann auch noch bei einem ohnehin kleinen Team heute. Es ist schwer, dagegen anzukämpfen. Trotzdem haben wir es geschafft, mit einem der Top-Teams der Liga mitzuhalten. Natürlich sind wir nach der Niederlage frustriert, weil wir eigentlich gut genug gespielt haben, um zu gewinnen. Man will die Ausfälle nicht als Entschuldigung benutzen, aber sie haben heute eine Rolle gespielt.“
„Wir haben durch die Niederlage im Rennen um die Playoffplätze zwar weiterhin das Messer an der Kehle, aber es ist ein ganz anderes Gefühl als letztes Jahr. Jetzt haben wir das Selbstvertrauen und das Vertrauen in die Teamkollegen und das System. Es ist ein ganz anderes Gefühl, aber trotzdem macht einen die Situation ein bisschen nervös“, ergänzt Falk. „Ich bin ganz froh, dass wir am Freitag gegen Düsseldorf spielen. Da ist man auf jeden Fall voll konzentriert.“
Für das Derby gegen die DEG rechnet Clouston mit der Rückkehr von Per Aslund und Johannes Salmonsson ins Aufgebot. Auch Shawn Lalonde wird nach abgesessener Strafe wieder dabei sein.
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