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Kein Ermittlungsverfahren gegen Prust

Shawn Lalonde - Foto: Florian Müller Foto © nordphoto / Mueller
Doppeltorschütze Shawn Lalonde - Foto: Florian Müller Foto © nordphoto / Mueller

Wegen des Checks von Brandon Prust gegen Shawn Lalonde im Spiel der Kölner Haie gegen die Thomas Sabo Ice Tigers am 04. Dezember hat der KEC kein Ermittlungsverfahren gegen den Nürnberger Stürmer eingeleitet.

Es hat aber Kontakt zwischen dem KEC und der DEL zu der Szene gegeben. Die DEL bewertet die Situation nicht als Check gegen Kopf und Nacken sondern – wie auch die Schiedsrichter in der Partie – als Bandencheck.

Der KEC hätte die Möglichkeit,  gegen diese Entscheidung Einspruch einzulegen. Dazu müssten sie allerdings eine ihrer zwei Möglichkeiten zu einem solchen Einspruch verbrauchen, die ein Club pro Saison hat. In Anbetracht der Tatsache, dass Shawn Lalonde aus dem Foul keine Verletzung davongetragen hat, haben sich die Haie entschieden, von einem Einspruch abzusehen, erklärte der Club auf Nachfrage.

Hätten die Schiedsrichter in der Partie auf einen Check gegen Kopf und Nacken erkannt, wäre automatisch und unabhängig vom ausgesprochenen Strafmaß ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Diese Regelung hatte die DEL vor der Saison 2012/13 eingeführt und wollte damit härter gegen Checks gegen Kopf und Nacken vorgehen.

Angesichts der Videobilder von Prusts Check gegen Lalonde stellt sich zumindest die Frage, was mit dieser Bewertung für ein Präzedenzfall geschaffen wird. Nicht nur für das nächste Aufeinandertreffen beider Clubs am morgigen Dienstag, den 06. Dezember, sondern auch für vergleichbare Situationen im Rest der Liga.

Über den Autor: Henrike Wöbking

Henrike schreibt für haimspiel.de seit 2005 und wurde von Ex-NHL-Spieler Jason Marshall gelobt für "the best interview I ever did". Sie zeigte sich hauptverantwortlich für das Abschiedsvideo von Dave McLlwain. Außerdem ist sie Buchautorin und schrieb den Roman "Auf Eis" vor dem Hintergrund der Playoffs 2002.

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9 Kommentare

  1. Marius W.
    05.12.2016

    Lalonde steht in dieser Situation mindestens zwei Meter von der Bande weg und die Schiedsrichter entscheiden auf Bandencheck. Lalonde rutscht lange über das Eis bevor er ansatzweise die Bande berührt. Der Check von Prust ging gezielt bzw NUR gegen den Kopf von Lalonde! Unfassbar wie man das nicht sehen kann!

  2. Stefan eilers
    05.12.2016

    Zum einen totaler quatsch was die del und Schiedsrichter sagen. Seid wann ist die bande denn 1 meter auf der spielfläche??!! Zum anderen sieht mann auch im stream das der ellenbogen zum kopf geht. Und ne bande ist dort nicht. (Höhstens der kopf wird als bande gewertet. Desweitern, ob Absicht und gewollt nicht gesehen oder des gleichen. Spielt überhaupt keine rolle. Ein Foul oder eine Tat die nicht zum Spiel gehört. Gehört bestraft. Gerade weil es der kopfbereich ist.!! Man muss eine klare Linie führen oder soll immer erst was ernstes passieren?!!!

  3. Markus Pesch-Funken
    05.12.2016

    In erster Linie bin ich geschockt, geschockt über die Tatsache wie negativ handelnde Personen einen Sport mal wieder entscheidend beeinflussen können. Es ist mir und dürfte vielen anderen Fans (auch wenn Sie keine der Kölner Haie sind) unbegreiflich wie man in der Situation um Shawn Lalonde einen glasklaren Ellbogencheck als Bandencheck bewerten kann. Gut, bei den Referees auf dem Eis wundert es mich nicht mehr, die haben die Szene wahrscheinlich nicht bewusst wahrgenommen, da der Puck schon woanders verweilte und sie nur den Einschlag bzw. Aufprall wahrgenommen haben u prompt auf Bandencheck entschieden haben, konnte ja kaum was anderes sein. Das nun allerdings auch NACH AUSWERTUNG der VIDEOAUFZEICHNUNG dasselbe “Urteil” gefällt wurde ist mir einfach unbegreiflich. Man wird es von offizieller Seite zwar nie erfahren, aber es wäre schön wenn man ein Statement erhalten könnte wo genau erklärt wird, wie man von Offizieller Seite in dieser Situation zu dieser gravierenden Fehlentscheidung kommen konnte.
    Diese Entscheidung ist ein Skandal für die Liga und dadurch wird jeder Spieler zum “Freiwild” und kann körperlich in einer Form attackiert werden die man doch eigtl. von Ligaseite aus vermeiden wollte. Hat man das Interesse daran die Spieler zu schützen verloren oder gar aufgegeben? Wie oft gibt es aufgrund dieser unsäglichen Regel (Blut = SD) große Strafen die im Vergleich dazu kaum nachzuvollziehen sind? Jeder kleine Blutstropfen (egal woher er stammt oder ob Absicht dahinter steckte oder nicht – Ryan Jones kann da ein Lied von singen) wird radikal bestraft, aber ein glasklarer Ellbogencheck gg. den Kopf wird durchgewunken.
    Vielleicht hat dies aber auch einen anderen Hintergrund der mir noch nicht ganz klar ist. Ich nehme mal als Vergleich einen BANDENCHECK vom Spieler Patrick Reimer aus dem Gastspiel der Nürnberger in Augsburg, als er Brady Lamb (der sich in einer schutzlosen Position befand) niedergestreckt hat. Wenn ich mich recht entsinne gab es in diesem Fall KEINE Strafe. Als Vergleich dazu ein Bandencheck von Shawn Lalonde beim Gastspiel der Kölner Haie in Schwenningen, als Will Acton zu Boden ging und Shawn Lalonde mit einer SD zum Duschen geschickt wurde. Wo ist hier der rote Faden? Da würde mich auch mal eine Erklärung interessieren. Es kann meiner Meinung nach nicht der sein, das ein Spieler (Will Acton aus oben beschriebener Situation) zu Boden geht und sich auf dem Boden wälzt und eine schwere Verletzung meiner Ansicht der Dinge nach vortäuscht (um eine große Strafe zu provozieren) um dann im 5 minütigen Powerplay 3 Minuten lang quicklebendig auf dem Eis zu stehen.

    • Timo Engel
      07.12.2016

      Genauso sehe ich das auch. Vor allem wurde Shawn Lalonde wegen der Aktion gegen Will Acton zwei Spiele gesperrt!!!

  4. Stephan Lenzen/Taucher
    05.12.2016

    Die DEL schafft es immer wieder aufs neue die Fans zu verarschen… Bandencheck… ja ne is klar.. die Schiedsrichter in der DEL sind zudem größten Teil drittklassige Amateure die ihre Portokasse aufbessern und nix anderes!!

  5. Thomas
    05.12.2016

    Sind wir hier noch bei versteckte Kamera oder schon bei verstehen Sie Spaß? Mir absolut unbegreiflich. Ich muss aufpassen bei sowas nicht wieder meine gute Erziehung zu vergesse. Hager und Jones müssen sich doch fragen warum sie duschen müssen aber ein Ehrhoff und Lalonde ohne Strafe niegergestreckt werden dürfen. Wie meine Vorredner sehe ich hier keinen Faden. Gibt es einen Grund das die Haie schneller duschen müssen als andere Teams? Das stößt mir ganz ganz sauer auf.
    Bei sowas muss sich aber keiner wundern wenn das Spiel morgen eskaliert. Ist wohl gewollt das sich hier alle Krankenhausreif schlagen. Ich verstehe diese Liga einfach nicht mehr. Hauptsache den Haien wieder eine Strafe geben wenn Gegenstände aufs Eis fliegen. Die Haie sollten dann auch sagen…. Nein wieso wir machen jetzt auch was wir wollen.

    Spielt im Hintergund noch die Zirkuskapelle oder was bitte?

    Grüß
    Thomas

  6. Sabine Hochschild
    05.12.2016

    Nachdem ich bereits via WhatsApp mein Unverständnis bzgl der Entscheidung kundgetan habe, hier jetzt noch einmal ein wenig ausführlicher, liebes Haimspiel-Team ;-).

    Einmal mehr ist mir unbegreiflich, wie die DEL zu ihren Einschätzungen und Urteilen kommt. Der Check Lalonde war also ein Bandencheck? Und der Check gegen Ehrhoff ist wohl auch fair gewesen? Wenn ich überlege, dass wir beim Derby in Düsseldorf direkt zwei Spieler (Jones und Hager) wegen, zum Teil, weniger schlimmen Vergehen mit Spieldauerstrafen verlieren, kann ich einfach nicht verstehen, nach welchem Maß hier gemessen wird. Ich schaue nicht nur die Spiele Haie, sondern gucke regelmäßig auch in andere DEL Partien hinein. Und dabei fällt immer wieder auf, dass saubere Hits (egal ob an der Bande oder Open Ice) mit Strafen oder Sperren belegt werden. Gefährliche Aktionen gegen den Kopf oder gegen das Knie, die ernsthafte Verletzungen nach sich ziehen können, werden dagegen milde oder gar nicht bestraft. Die DEL macht so einfach keinen Spaß mehr. Es ist doch mal groß kommuniziert worden, dass die Spieler geschützt werden sollen. Wenn nicht gerade der Kopf geschützt werden sollte, was denn sonst, frage ich mich. Nicht nur mit Blick auf die NHL sollte doch mittlerweile bekannt sein, dass mit Gehirnerschütterungen nicht zu spaßen ist. Für mich ist da schlicht keine Linie zu erkennen. Mal wird Jones Absicht unterstellt, als er den Düsseldorfer in die Bande checkt, ohne ihn überhaupt dazu zu befragen. Jurcina bekommt zurecht eine Sperre in der Viertelfinalserie gegen die Haie. An anderer Stelle werden saubere Hits mit Sperren belegt und Spieler „belohnt“, die absichtlich den Kopf tief nehmen, um eine Strafe zu ziehen. Und dann kommen so Dinger wie gestern, wo nicht einmal weiter drüber diskutiert wird? Selbst wenn in der Saison etwas geändert wird, spätestens in den Playoffs wird dann alles wieder über den Haufen geworfen mit dem Verweis auf „Playoff Härte“. Ein solches Foul bleibt ein Foul, egal wann es stattfindet. Teilweise habe ich auch schlicht das Gefühl, dass die DEL lieber ihre Schiedsrichter schützt und dort nur höchst selten von Fehlern spricht, anstatt die Spieler auf dem Eis vor Verletzungen zu schützen.

    • Timo Engel
      07.12.2016

      Wenn ich Christian Ehrhoff wäre, würde ich nach der Vorgeschichte (lange Pause wegen Gehirnerschütterung) nach einem weiteren Check wie der von Teubert meine Karriere sofort beenden. Keine Meisterschaft kann wichtiger als meine Gesundheit sein.

  7. Sjard
    05.12.2016

    Wie sehen eigentlich diese Schiedsrichter-Seminare aus? Wir da eigentlich auch etwas vermittelt oder ist das nur eine Grillparty zwischen den Saisons?

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