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Hartes Jahr für Marcel Ohmann

Haie-Stürmer Marcel Ohmann - Foto: Steffen Thaut

„Dieses Jahr war für mich kein gutes Jahr. Ich bin weder mit meinem Spiel in dieser Saison noch mit meiner Punkteausbeute zufrieden. Damit kann ich auch nicht zufrieden sein“, fällt das Fazit von Marcel Ohmann ziemlich vernichtend aus.

In der Tat blieb der Stürmer in der abgelaufenen Spielzeit blass. Trotz der wenigen Eiszeit in der vierten Reihe hatte er speziell in der Saison zuvor immer wieder Akzente setzen können, blieb mit seinen Unterzahl-Kontern und seinen Handgelenkschüssen im Gedächtnis und machte seinem Spitznamen „quadratisch – praktisch – gut“ alle Ehre. Die erste Einladung zur A-Nationalmannschaft seiner Karriere war die Konsequenz.

Doch was als Anerkennung seiner Leistung gedacht war, wurde zum Stolperstein. Anfang April 2015 zog Ohmann sich in einem Testspiel gegen Russland eine schwere Knieverletzung zu. Es folgten Operation und eine sechsmonatige Reha, die den damals 24-Jährigen zurückwarfen.

Sein Comeback im Haie-Dress gab er Ende Oktober letzten Jahres im Heimspiel gegen Ingolstadt zu einem Zeitpunkt in der Saison, als die eingefahrenen Ergebnisse des Clubs noch stimmten. Mit seiner Rückkehr aufs Eis war bei Außenstehenden die Verletzung abgehakt. Beim Rekonvaleszenten Ohmann allerdings nicht.

„Die Verletzung habe ich die ganze Saison über durchgeschleppt und gemerkt“, berichtet er. „Ich hatte zwischenzeitlich immer mal wieder Probleme mit dem Knie. Das hat sich auch im Kopf ausgewirkt.“

Es wäre Aufgabe genug gewesen, unter Vollbelastung wieder Vertrauen in das Knie zu bekommen. Doch auch die Rückkehr in den Spielbetrieb und ins Team an sich, gestaltete sich schwierig. „In der Saisonphase, als ich zurückgekommen bin, habe ich von Sunny auch nicht so das Vertrauen bekommen“, so Ohmann. „Es war wirklich keine einfache Saison für mich.“

Im turbulenten weiteren Saisonverlauf hat man als Beobachter von außen an mögliche Nachwehen seiner Verletzung keinen Gedanken verschwendet. Die Probleme, die die Mannschaft als Ganzes hatte, standen im Vordergrund. Im Gedächtnis geblieben ist ein Marcel Ohmann, der weit unter seinem normalen Niveau gespielt hat. Aber genau das Niveau will er in der kommenden Spielzeit wieder erreichen.

„Die Saison ist zum größten Teil schon verdaut. Wir müssen jetzt auf die kommende Saison schauen. Gerade ich habe viel aufzuholen für meinen Körper und im Fitnessbereich“, klingt der Stürmer hochmotiviert. „Das Gute ist, dass es immer eine neue Saison gibt. Darauf konzentriere ich mich jetzt und bereite mich im Sommer gut vor, damit ich nächstes Jahr wieder angreifen kann.“

Es ist ihm und der Mannschaft zu wünschen, dass er zurück zu seinem selbstbewussten, kämpferischen Selbst findet. In der Buchführung seines Coaches ist er einer der Bottom-6-Spieler mit Offensiv-Potential. Deswegen will Ohmann nicht mehr nur dann eine Option für vordere Reihen sein, wenn Clouston durch Verletzungsausfälle zu Änderungen im Line-Up gezwungen ist. Der Ehrgeiz, sich zu beweisen, ist zumindest da: „Ich will natürlich darauf hinarbeiten, in der dritten Reihe zu spielen.”

Über den Autor: Henrike Wöbking

Henrike schreibt für haimspiel.de seit 2005 und wurde von Ex-NHL-Spieler Jason Marshall gelobt für "the best interview I ever did". Sie zeigte sich hauptverantwortlich für das Abschiedsvideo von Dave McLlwain. Außerdem ist sie Buchautorin und schrieb den Roman "Auf Eis" vor dem Hintergrund der Playoffs 2002.

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Clouston: „Keine großen Veränderungen, sondern Feintuning.“

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