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Gerstberger: “An der Fehlentscheidung gibt es keinen Zweifel.”

Am Tag nach dem Spiel der Kölner Haie gegen die Grizzly Adams Wolfsburg, das sein unrühmliches Ende in einem Overtime-Tor nach einer Abseitsstellung fand, sprachen wir mit dem DEL-Schiedsrichterbeauftragten Holger Gerstberger über die Situation.

„An der Fehlentscheidung gibt es keinen Zweifel. Das muss man als erstes mal so festhalten.“ bestätigt Gerstberger. „Und wir können nur hoffen, dass sowas nicht noch einmal passiert.“ Zu dieser Einsicht gelangten auch die beteiligten Unparteiischen in der späteren Analyse.

Warum die Entscheidung auf dem Eis nicht mehr revidiert wurde, fragte man sich bei der Eindeutigkeit der Geschehnisse. In der Vergangenheit der DEL hatte es durchaus schon ähnliche Situationen gegeben, in denen ein ursprünglich gegebenes Tor noch aberkannt wurde. Im gestrigen Fall gab es dazu aber nicht die nötigen Voraussetzungen, wie Gerstberger erklärt:

„In der Vier-Mann-Konstellation hat jeder seine Aufgabe. Man verlässt sich im Team aufeinander. In diesem Fall hat sich der Hauptschiedsrichter auf den Linesman verlassen. Wenn man sich die Bilder der Situation anschaut, kann man erkennen, dass dem Linesman in dem Moment die Sicht auf die Linie verdeckt war. Er hat das Abseits schlicht nicht gesehen. Der Hauptschiedsrichter hätte in dem Fall die Möglichkeit, den Linesman zu überstimmen, aber auch der hat die Situation nicht gesehen. Er kann den Linesman aber nicht überstimmen, wenn er die Situation selbst nicht eindeutig gesehen hat.“ erläutert er den Hergang, so wie er sich ihm nach seinem Gespräch mit dem beteiligten Schiedsrichtergespann darstellte. „Nur auf Basis von Reklamationen der Spieler kann eine Tatsachenentscheidung nicht rückgängig gemacht werden.“

Gerstberger drückte außerdem sein Bedauern über den Vorfall aus, das auch die vier Unparteiischen teilen: „Es ist mehr als unerfreulich, dass so etwas passiert ist. Und man kann nur froh sein, dass das eben – in Anführungsstrichen – nur in einem Hauptrundenspiel und nicht in einer Playoff-Partie passierte. Der Vorfall gestern ist aber auch so schlimm genug.“

Über den Autor: Henrike Wöbking

Henrike schreibt für haimspiel.de seit 2005 und wurde von Ex-NHL-Spieler Jason Marshall gelobt für "the best interview I ever did". Sie zeigte sich hauptverantwortlich für das Abschiedsvideo von Dave McLlwain. Außerdem ist sie Buchautorin und schrieb den Roman "Auf Eis" vor dem Hintergrund der Playoffs 2002.

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Schlechtes Spiel mit noch schlechterem Ende

10 Kommentare

  1. Jürgen Meessen
    28.01.2015

    NUR ein Hauptrunden Spiel wo es bei den Kölner Haien am ende ja auch nur um 1 Punkt handeln kann ob Playoffs oder Urlaub , vor allem ist es bei Schimm und <pichadreck aus berlin ja gang und geben die kölner zu verpfeifen

  2. 28.01.2015

    Also ich kann nur schreiben, was ich schon seit Monaten zu dem Thema sage – gebt den Schiris mehr Geld, dann wächst die Professionalität und gleichzeitig die Qualität derer Leistung. Für mich ist es kaum zu fassen, dass in einem Profisport “Nichtprofis” Entscheidungen treffen können, diese Tatsache hört sich schon lächerlich an und macht jegliche Reaktionen Seitens der Fans begreiflich – und das was Gestern passiert ist nach dem Spiel “für ein normales DEL-Spiel” war ein bisschen zu viel. Zumal es ja nicht die einzige Entscheidung war, die nicht wirklich nachvollziehbar war und diese Fehlleistungen werden ja in allen Spielen, aller Stadien nach jedem Spiel diskutiert und ich rede davon, dass gegnerische Lager in diesem Punkt absolut übereinstimmend sprechen. Auf gestriger Pressekonferenz gab Wolfsburgs Trainer Pavel selbst diese Fehleinschätzung der Schiris als erst Äußerung an, Hut ab, nein, dass sind Hilferufe, da er genau wusste, dass solch eine Entscheidung im nächsten Spiel seine Mannschaft treffen kann – auch macht genau das den Sport unattraktiv, die Fans beider Lager hatten mit dem Ausgang keine Freude, so muss man nicht verlieren, aber auch nicht gewinnen!!!

  3. Paul Frielingsdorf
    28.01.2015

    Köln wird ständig von manchen Schiedsrichtern verarscht. Warum hat man den Videobeweis nicht gemacht? Fährt der Schiedsrichter evtl. einen VW, hört man sagen?

  4. Ingo
    28.01.2015

    Die “Kelle” Gottes oder wie???
    Toyota baut auch tolle Autos… (nur so für Sonntag) :-(

  5. Stefan Paffrath
    28.01.2015

    Nach den Informationen, die mir bekannt sind, hätten die Kameras für den Videobeweis diesen Bereich nicht eingefangen.

  6. 28.01.2015

    Der Videobeweis darf nur herangezogen werden, um zu prüfen, ob der Puck im Tor war oder um zu entscheiden, ob Torraumabseits oder Kickbewegung vorliegt. Eine Entscheidung, ob Abseits oder nicht, darf nicht mit dem Videobeweis geklärt werden.

  7. Jürgen
    29.01.2015

    Der Videobeweis wird mir einer spezielle Über-Tor Kamera gemacht ( sie hängt direkt an der Hallendecke senkrecht nach unten) die nur den Torraum aufnimmt. Die Schiris haben normal keine Fernsehbilder mit der blauen Linie.

  8. Hans Wüstenberg
    29.01.2015

    Hätte,hätte Fahrradkette. Die Entscheidung des “Vier – Mann – Blindenclub” die sich jetzt
    einen VW leisten können, ist zum Erbrechen. Aber: Die Haie hatten 60. Minuten Zeit, das
    selbst zu Regeln. Dies ist aber, wieder mal, nicht gelungen. Ab Sonntag zählen nur noch
    “Drei Punkte”!!! Alles andere kommt dem Sommerurlaub nur näher!
    Also: Auf gehts und Arschbacken zusammen kneifen!

    Gruß vom HaieHans.

  9. Böttger
    29.01.2015

    Wann wird der blinde Schiedsrichter Willi Sch(l)imm endlich aus dem Verkehr gezogen. Schickt den Blindfisch zum Augentest. Man verliert die Lust am Eishockey, wenn man die Fehlentscheidungen dieser “Pfeife” in der letzten Zeit gesehen hat. Sein Linienrichter war in o.g. Spiel auch nicht auf seiner Position, um einen mindestens 1 Meter im Abseits stehenden Wolfsburger Spieler zu sehen. Schickt dieses Traumgespann zum Handball, da gibt es kein Abseits.

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