Unabhängiges Magazin seit 2003 – Eishockey. Kölner Haie. Köln. DEL.

Hinweis: Dieser Artikel ist älter als sechs Monate. Um immer auf dem aktuellen Stand zu sein nutzt du:

Aktuelle Informationen findest du auf unserer Startseite »

Eine Verkettung von Fehlern

Kapitän John Tripp im Spiel gegen die DEG. Foto: Alexandra Schmitz
Kapitän John Tripp im Spiel gegen die DEG. Foto: Alexandra Schmitz

Als über die letzten paar Wochen das Verpassen der Playoffs für die Kölner Haie immer wahrscheinlicher und am Freitagabend traurige Gewissheit geworden war, konnte man zumindest eine Frühdiagnose stellen: Es hat nicht den einen, großen, alles erklärenden Grund für das Scheitern des KEC in der Saison 2014/15 gegeben. Stattdessen machte eine Vielzahl von Faktoren die Saison zu einem Debakel, das nicht mehr aufzuhalten war.

Schlechte Einkäufe im Sommer

Den Anfang machte die Kaderplanung von Uwe Krupp und Lance Nethery im Sommer nach der zweiten Finalteilnahme. Der vielversprechenden Verpflichtung von Alexander Sulzer ließ die sportliche Führung nichts Überzeugendes mehr folgen. Mit Jamie Johnson, Mike Iggulden und Evan Rankin kamen Spieler von beliebigem Mittelmaß in die Kabine, die nicht in erhofftem Maß eingeschlagen haben. Auf welcher Basis die sportliche Leitung seinerzeit so hohe Erwartungen an die drei Stürmer entwickelt hat, blieb von Anfang an unklar.

Schlimmer noch als die Verpflichtungen waren aber die verpassten Vertragsverlängerungen am Ende der letzten Saison. Youri Ziffzer ließ man nach Mannheim ziehen. Einer der vielleicht größten Fehler von Nethery und Krupp, hatten doch aus den Birken und Ziffzer zuvor ein starkes Duo gebildet. Ziffzer wäre gerne beim KEC geblieben, hatte sich sowohl privat auf Köln eingerichtet als auch seinen Frieden mit seiner Rolle im Team. Anstatt das erprobte Torwartduo zu halten, erklärte die sportliche Führung den Backup-Goalie zur Sparposition und ließ Ziffzer gehen.

Stattdessen kam Sebastian Stefaniszin, der ursprünglich für Entlastung für Danny aus den Birken sorgen sollte. Dass der gebürtige Berliner bis zum letzten Saisonspiel nie Starting Goalie für die Haie war, lag im Verlauf der Saison begründet, wie Danny aus den Birken berichtet: „Wir haben alle nicht damit gerechnet, dass ich jedes Spiel starte. Es hieß immer, dass Basti auch spielen soll. Die Situation war dann aber immer so, dass wir jedes Spiel gewinnen mussten, dass der Trainer dann so entschieden hat.“ Sowohl Uwe Krupp als auch sein Nachfolger Niklas Sundblad bauten also beim Versuch, dringend nötige Punkte einzufahren, auf die etatmäßige Nummer 1, so dass es nie die Gelegenheit für Stefaniszin gab, für Entlastung im Tor zu sorgen.

Aus den Birken fand das schade für seinen Backup, hatte aber nach eigener Auskunft keine Probleme mit der Menge an Eiszeit: „Verantwortung und Druck habe ich die Jahre zuvor auch gehabt. Ich kann damit eigentlich gut umgehen. Das macht mir auch Spaß. Es hat mir nichts ausgemacht. Natürlich merkt man das irgendwann und man wird müde, aber das war immer nur dann spürbar, wenn Pausen da waren. Müdigkeit war also eigentlich nicht ausschlaggebend.“

Nichtsdestotrotz haben sich Nethery und Krupp mit der Stefaniszin-Lösung selbst ein Bein gestellt. Einen Backup einzukaufen, der planmäßig nur in vermeintlich leichten oder nicht so schwerwiegenden Partien zum Einsatz kommen kann, zeugt von wenig Weitsicht bzw. von der falschen Einschätzung bzw. Überschätzung des restlichen Kaders. So nahm man sich nicht nur die Möglichkeit zur Entlastung von aus den Birken, sondern auch die Chance, die Mannschaft mit dem zweiten Goalie wachzurütteln.

All diese wenig nachvollziehbaren Entscheidungen ändern rückblickend die Fragestellung, ob die Entlassung von Uwe Krupp grundsätzlich der richtige Schritt war, zu der Frage, ob der Zeitpunkt nicht einfach zu spät war. Haie-Urgestein Mirko Lüdemann zum Beispiel vertrat diese Meinung im Interview bei Servus-TV. Sein Vorwurf richtete sich an die Geschäftsführung, hier zu spät gehandelt zu haben. Und so startete also Uwe Krupp mit seinem Kader in die Saison mit der Mission Meisterschaft.

Fataler Saisonstart

„Wir haben in den ersten 20 Spielen viel zu viele Punkte liegengelassen. Das haben wir nie wieder aufgeholt. So hatten wir die ganze Saison das Messer an der Kehle“, gab Andreas Falk nach dem letzten Saisonspiel in München zu Protokoll. „Es ist was anderes, um eine Meisterschaft zu kämpfen als um den Einzug in die Playoffs.“ Nach zwei Finalteilnahmen und den daraus resultierenden Erwartungen an die neue Spielzeit waren die Haie nicht darauf vorbereitet, mit der völlig neuen Aufgabenstellung umzugehen.

Der Saisonstart hätte schlechter kaum laufen können. Sieben Punkte aus den ersten acht Hauptrundenspielen schaufelten ein tiefes Loch. Die eingefahrenen Ergebnisse wurden zum Teil auf den verletzungsgeschwächten Kader geschoben. Verletzungen, die aber zu Teilen aus dem Training resultierten, sich in ihrer Art aus vorangegangenen Jahren wiederholten und ein dickes Fragezeichen hinter die Trainingsmethoden von Uwe Krupp setzten. Ein wichtiger Faktor war aber vor allem der Langzeitausfall von Nr.1-Verteidiger Andreas Holmqvist, der nach seiner Verletzung in den letztjährigen Playoffs den Sommer über quasi nicht trainieren konnte und dem Team nicht zur Verfügung stand.

Da Krupp und Nethery unter anderem auf die Rückkehr von Andreas Holmqvist setzten, für die es kein konkretes Zeitfenster gab, und auch beim Ausfall von Alexander Sulzer früh in der Saison nicht reagierten, hat speziell das Aufbauspiel und das Powerplay massiv gelitten. Anscheinend wurde den Haien im Sommer Richard Regehr angeboten, der letztendlich einen neuen Arbeitgeber in München fand und nach der Hauptrunde punktbester Verteidiger der Liga wurde. Ob es hier lediglich an den Finanzen gescheitert ist oder ob Krupp und Nethery diese Chance bewusst ausgelassen haben, ist nicht geklärt. Ersteres scheint aber unwahrscheinlich, da der KEC nicht den Eindruck machte, dass es am Geld mangelt.

So fehlte den Haien letztendlich auch die personelle Qualität, sich aus der Misere zu Saisonbeginn aus eigener Kraft zu befreien. Die nachverpflichteten Nick Latta und Maxime Sauvé waren zudem nicht das Spieler-Kaliber, das eine Wende hätte initiieren können. Obwohl man also nochmal Geld in die Hand genommen hat, gelang keine signifikante Verbesserung des Kaders. Auch hier hätten Krupp und Nethery nochmal die Chance gehabt, Fehler aus dem Sommer zu korrigieren, blieben die Lösung aber schuldig.

Unruhe nach dem Trainerwechsel

Nachdem Niklas Sundblad das Traineramt von Uwe Krupp übernommen hatte, gelang mit Ryan Jones eine Verpflichtung, die sowohl qualitativ als auch inhaltlich eine echte Verstärkung war. Der Tausch Riefers gegen Uvira hob den Energie-Level der Mannschaft ebenfalls an. Beides Spieler, die in Sundblads Konzept passten. Speziell Jones war ein wichtiger Stützpfeiler im punktereichen Dezember. Nick Latta mit Sebastian Uvira seinen langjährigen Nationalmannschaftskollegen an die Seite zu stellen, hob die Qualität der vierten Reihe an und ließ bisweilen Erinnerungen an die Zeiten von Riefers-Ticar-Ohmann wieder wachwerden. Dass die beiden mit Maxime Sauvé regelmäßig Eiszeit bekamen und in den letzten beiden Saisonspielen sogar in den Starting-Six landeten, war ein deutliches Zeichen an den Rest der Mannschaft.

Die Veränderungen brachten neue Impulse, aber auch Unruhe. Sundblads Bemühen, mit Douglas Murray mehr Stabilität in der Defensive zu generieren, wurde nicht von Erfolg gekrönt. Auch wenn der Schwede seine Defensiv-Aufgaben mehr als ordentlich erledigte, hatte seine Verpflichtung jedoch zur Folge, dass es in der Verteidigung keine festen Paare mehr gab. In jedem Wechsel neue Konstellationen waren kontraproduktiv für die Entwicklung von Abstimmung und blindem Verständnis. Was Murray an Pluspunkten mitbrachte, machte die durch ihn ausgelöste Rotation in der Defensive wieder zunichte.

Die Mannschaft ist an sich selbst gescheitert

Es ist zu einfach gedacht, das Verpassen der Playoffs ausschließlich an Niklas Sundblad festzumachen, auch wenn die Mainstream-Medien in Köln das derzeit so darstellen. An dieser Mannschaft sind die Impulse, die sie zum Beispiel mit dem Trainerwechsel bekommen hat, nahezu wirkungslos abgeprallt. Hier hat ein Mannschaftskern, der mittlerweile lange zusammen ist, versagt. Wenn ein Kapitän nicht für das Team die Rolle annimmt, die ihm angetragen wird, dann hebt er sich damit über den Club. John Tripp war seit dem Rauswurf von Uwe Krupp nicht mehr Ansprechpartner Nummer 1 für den Coach und ließ seine Unzufriedenheit darüber spüren.

Dass andere Mannschaftsteile die nötige Ernsthaftigkeit über zu weite Strecken der Saison vermissen ließen, spielte eine ebenso große Rolle. Selbstregulatorische Mechanismen, die normalerweise in einer gesunden Mannschaft greifen, griffen in den Reihen des KEC nicht mehr. Auf die Chemie im Team hat ein Trainer nur sehr eingeschränkten Einfluss. Die nötige Einheit muss sich in erster Linie aus dem Team selbst heraus generieren. Hier sind die Führungsspieler in der Pflicht, also zum Beispiel der Kapitän. Nicht der Coach.

Dass niemand absichtlich schlecht spielt, versteht sich von selbst. In einer immer enger werdenden Liga sind es aber die paar Prozent Leistungsbereitschaft mehr oder weniger, die den Unterschied über Sieg oder Niederlage ausmachen können. Die abrufen zu können, ist auch ein Stück weit eine Frage der Identifikation mit dem Team, dem Coach und dem Club. Philip Gogulla sprach es nicht in konkreten Worten aus, aber dass es an dieser Stelle bei einigen gemangelt hat, klang dann doch durch, als er nach dem letzten Hauptrundenspiel der Haie in München sagte: „Wir sind nach wie vor ein besonderer Verein. Wir als Spieler müssen stolz darauf sein, für so einen Club spielen zu dürfen.“

Wenn ein Coach es allein in der Hand hätte, seine Mannschaft bis in die Haarspitzen zu motivieren, dann wäre ein Auftritt, wie ihn die Haie im siebten Finalspiel gegen Ingolstadt hingelegt haben, wohl zu vermeiden gewesen. Eine von Uwe Krupps herausragendsten Eigenschaften ist seine Fähigkeit zu motivieren. Selbst er hat das im entscheidenden Moment nicht vollbringen können – und das bei einer intakten Mannschaft. Bei einer Mannschaft, die sich nicht mehr als solche darstellt, erstrecht ein Ding der Unmöglichkeit.

Kritik an Durchhalteparolen

Niklas Sundblad steht aktuell massiv in der Kritik für seine durchweg positive Grundstimmung, die ihm angesichts der Resultate kaum jemand mehr abgenommen hat. Vergessen wird darüber, dass schon zu Saisonbeginn die gleichen Töne von Uwe Krupp angeschlagen wurden. Vom meisterschafts-tauglichen Kader sprach der ehemalige Headcoach genauso, wie er noch bis kurz vor seiner Entlassung die Überzeugung vertrat, mit diesem Team die Wende schaffen zu können. Einem Team, das in seiner Zusammenstellung den Beweis schuldig geblieben ist, qualitativ mit den Großen der Liga mithalten zu können.

Man wird den Trainer oder Club-Offiziellen wohl vergeblich suchen, der während einer laufenden Saison öffentlich Mannschaft und Leistungsvermögen grundsätzlich in Frage stellt. Uwe Krupp übte kürzlich in Berlin zwar leise Kritik an der Clubführung, den Kader im Zuge der Verletzungsausfälle nicht nachgebessert zu haben, aber auch er blieb trotz Niederlagenserie und Abrutschen auf Platz 9 mit seinen Eisbären bei der Aussage „voll auf Playoff-Kurs“ zu sein, was in den Berliner Medien für nicht wenig Irritation sorgte.

Die Summe aller Faktoren

Nach dem letzten Saisonspiel der Haie in München sagte John Tripp bei Servus-TV auf die Frage nach den Gründen für die schlechte Saison, dass die Interview-Zeit nicht reichen würde, um alles aufzuzählen. Das trifft den Nagel letztendlich auf den Kopf. Es gab nicht den einen Grund, der zu diesem schwarzen Jahr in der Vereinsgeschichte führte. Es war eine Summe von Dingen, die den Ausschlag gab. Wieviel davon vermeidbar oder vorhersehbar gewesen wäre, ist pure Spekulation. Dass die Fehler im Sommer begannen, sich über die Saison potenzierten und letztendlich nicht aufgefangen werden konnten, ist Fakt.

Noch schwappen die emotionalen Wellen bei den Fans hoch – auch gefördert durch die immernoch zu oft unsachliche Aufbereitung durch die lokalen und überregionalen Medien. Das erneute Aufkochen der Krupp-Sundblad-Thematik bei Servus-TV im Rahmen eines ansonsten bedeutungslosen Spiels, das erneute Hinweisen auf den teuren Kölner Kader im letzten Reißer-Artikel des Express, obgleich nicht zuletzt der langjährige Liga-Krösus Mannheim wieder und wieder bewiesen hat, dass Geld allein keine Erfolgsgarantie ist – solche Dinge werden wohl in naher Zukunft abebben und anderen Schlagzeilen weichen.

Den Blick nach vorne richten

Deutlich unaufgeregter geht Niklas Sundblad seine Kaderplanung für die kommende Saison an. Am kommenden Mittwoch finden die Abschlussgespräche mit den Spielern statt. Danach sollte Klarheit über die Abgänge herrschen und die dann offenen Stellen im Kader feststehen.

Was bereits feststeht, ist, dass Sundblad an seinem Spielsystem festhalten will. „Das System ist gut und erfolgreich. Berlin ist damit fünfmal Meister geworden, die Haie sind damit zweimal ins Finale gekommen, Ingolstadt hat damit einen Titel geholt.“ sagte der Kölner Headcoach nach dem Spiel in München. Hier wird also weiter auf Bewährtes gesetzt. Was ihm für die erfolgreichere Umsetzung vorschwebt, umreißt er zumindest in Ansätzen schon mal: „Wir brauchen mehr Dynamik im Team, speziell im Forecheck. An dieser Stelle werden wir ansetzen.“

Unter dieser Prämisse sollte man die Gerüchte und Aktivitäten in der Off-Season sehen. Dass seine Arbeit über den Sommer mit Argusaugen beobachtet werden wird, macht ihm keine Sorgen. „Das ist für jeden in meiner Position so. Das gehört zur Aufgabe und zum Geschäft.“ Wir werden dicht dran bleiben und verfolgen, was er für seine erste volle Saison als Headcoach der Kölner Haie daraus macht.

Über den Autor: Henrike Wöbking

Henrike schreibt für haimspiel.de seit 2005 und wurde von Ex-NHL-Spieler Jason Marshall gelobt für "the best interview I ever did". Sie zeigte sich hauptverantwortlich für das Abschiedsvideo von Dave McLlwain. Außerdem ist sie Buchautorin und schrieb den Roman "Auf Eis" vor dem Hintergrund der Playoffs 2002.

Vorheriger Artikel

Vielen Dank an alle Leser und Zuhörer!

9 Kommentare

  1. Haicologne
    02.03.2015

    Super Analyse, sachlich und auch argumentativ unterlegt.

    Danke für diesen Artikel

    Jochem

  2. 02.03.2015

    Mir fehlen noch 2 Punkte:

    Als Chernomaz 2001 übernahm, wurden auch schnell mentale Probleme sichtbar. Er war sich nicht zu Schade dafür, sich Hilfe bei einem Mentalcoach zu holen. Das Ergebnis war 2002 dann die doch überraschende Meisterschaft. Wurde so eine Maßnahme dieses Jahr überhaupt mal diskutiert? Gerade wenn Falk sagt, dass der Kampf um die Play-Offs mental gesehen ein ganz anderer ist, wie um den Meistertitel, dann hole ich mir doch gerade da Fachpersonal ins Team.

    Der 2. Punkt ist, dass mir die Impulse der jetzigen Geschäftsführung gefehlt haben. Zum Beispiel hätte man bei den Sperren von Jones und Murray Einspruch erheben müssen.
    Ob die Sperre reduziert worden wäre, ist was anderes aber die Geschäftsführung hätte den Kampfeswillen vorgelebt, den man verlangt hätte von den Spielern….

  3. Ulrike
    02.03.2015

    Es stimmt, es sind so viele Dinge, die nicht gepasst haben. Für mich am ausschlaggebendsten ist das Argument von Gogulla, es sollte eine Ehre sein für diesen Club zu spielen, bei dem man sicherlich auch nicht schlecht verdient. Wie viele gehen für weniger arbeiten und haben trotzdem Spaß daran?

    Und ja, ein Captain sollte die nötige Ansprache bringen, motivieren können, Brücke zwischen Trainer, Spielern und Geschäftsführung sein. Ob es besser wird in der nächsten Saison wird sich zeigen.

    Der KEC sollte sich überlegen, wie er den Fans entgegen kommt….aber auch da ist noch viel zu tun.

    Vielleicht schaut man auch mal was bei anderen besser läuft anstatt immer nur im negativen zu stochern.

  4. Ludowntwon
    02.03.2015

    Wenn einem Captain nicht die Chance gegeben wird eine Brücke zu sein, dass kann er seine Rolle auch nicht ausfüllen. Unter Sundbald hatte er aufgrund seiner Nähe zu Uwe Kripp keine Chance, daher ist diese Argumentation sachlich einfach falsch.

    Und wenn man das seit Oktober weiss, ist es hoch anzurechnen, wie er mit der Situation in den letzten Woche umgegangen ist. Sportlich gab es schlechtere diese Saison und die bekommen einen Vertrag. Grundsätzlich finde ich neben vielem Richtigem (Ziffzer Thematik -die kann ich persönlich bestätigen) auch sehr viel Sundbald und Management Schleimerei in dem Artikel. 44 Spiele waren unter seiner Regie und daher hat auch er einen massgeblichen Anteil am sportlichen Absturz. Festzuhalten ist: John Tripp hat einen solchen Abgang nicht verdient und ich hoffe das er einen neuen Verein findet der seine Verdienste und sein Herz schätzen. Kühle Schweden und Manger haben anscheind keins!

  5. Marcel Hoffmann
    02.03.2015

    Die Artikel vom Haimspielteam sind eigentlich immer gut geschrieben. Henrike und Co haben sicher Eishockeysachverstand und auch an diesem Artikel mag einiges Wahres dran sein. Trotzdem finde ich ihn etwas sehr einseitig geschrieben. CHL Doppelbelastung fehlt. Über Krupp Trainingsmethoden lässt sich streiten. Vielen jungen Spielern wurde unter Sundblad keine Chance mehr gegeben. Und das WIE bei den Entlassungen von Krupp und Nethery , sowie den, ich nenne es mal “Entsorgungen” von Riefers, B.Krupp wird auch nicht thematisiert. Das Aussortieren der Spieler Zerressen, Schmölz und Pfohl (ich weiß, beide nur Förderlizenzspieler) eben so wenig. Hier wird verschwiegen, daß der Kader durch Sundblad sehr schnell im Durchschnitt “gealtert” ist. Rankin und Sauve haben auch unter Sundblad nicht stattgefunden, bis dann Rankin wohl die Faxen dicke hatte. Sauve ist ja dann zum Ende der Saison auf einmal “wiederentdeckt” worden und wurde für seine Leistung plötzlich hoch gelobt. Und Tripp im Nachhinein noch einen Fußtritt zu verpassen halte ich für völlig falsch. Ihm ist doch unmittelbar nach der Verpflichtung von Sundblad klar gemacht worden, das er nach der Saison gehen muss. Dafür hat er, wenn auch nicht immer konstant, wie jedoch jeder Spieler, noch eine sehr gute kämpferische Leistung gebracht. Wenn er für Sundblad nicht mehr erster Ansprechpartner zwischen ihm und Team war, kann doch Tripp nichts dafür!!! Ich gebe zu, die Lokalpresse ist hier nicht wirklich das gelbe vom Ei, aber die letzten Artikel des KSTA und Express haben auch nicht komplett die Unwahrheit geschrieben. Nur eben mehr zu Lasten von Schönberger und Sundblad. Hier ist es einfach ein wenig anders herum.

  6. Marcel
    03.03.2015

    Hallo zusammen,
    ich mag Henrikes Artikel und Moderationen, aber bei diesen Artikel bin ich zwiespältiger Meinung, vor allem was die Kritik und teilweise fehlende Kritik an den Offiziellen, betrifft.
    Was hier fehlt ist der Hinweis auf die Verletztenmisere am Anfang der Saison, mal egal, wodurch sie verursacht wurde. Mir wird hier in diesem Zusammenhang auch die Doppelbelastung durch die CHL zu stiefmütterlich behandelt.
    Wer das im Einzelnen war, weiß ich gar nicht mehr genau, meine es waren zeitweise 8 Stammspieler, darunter Leistungsträger und Führungsspieler, die fehlten und vor dem Spiel, zu dem ich meine 3 oder sogar 4 Leistungsträger der letzten Jahre zurückkehren, entlässt man Uwe Krupp, was für alle, die mit Eishockey etwas zu tun haben absolut überraschend kam und nicht nachvollziehbar war. Daß das zu spät bzw überfällig gewesen sein soll, kann ich absolut nicht nachvollziehen.
    Ich bin ein großer Lüde- Fan, aber wenn er das tatsächlich so geäußert und gemeint haben sollte, wird es vielleicht doch langsam Zeit für Ihn, wenn der Realitätsverlust schon so weit reicht…
    Wenn ich Uwe Krupp in seinem großen Interview nach dem Rauswurf richtig verstanden habe, ist er davon ausgegangen, daß die Haie – GF nicht für kostspielige Nachbesserungen des Kaders zu begeistern ist und hat daher auf junge und günstigere Alternativen gesetzt. An welcher Kommunikation oder Fehleinschätzung das gelegen hat, kann ich natürlich nicht beurteilen. Ich denke, daß das Lance Netherys Aufgabe gewesen sein sollte, das korrekt zu analysieren und umzusetzen. Und schon sind wir beim nächsten Thema:
    Lance Nethery hat seine Geschichte; ob er der richtige Mann auf seinem Posten war, darüber blebt zu streiten, er hat überall, wo er bisher in Deutschland unterwegs war Scherben hinterlassen.
    Unter Sundblad trafen die Stürmer noch schlechter, das Powerplay wurde noch statischer, als es unter Krupp mit den vielen fehlenden Powerplay- Spielern sowieso schon war, was in der 5 gegen 3 Überzahl gegen Iserlohn seine Vollendung fand. 5 Kölner in wechselnder Besetzung stehen die komplette doppelte Überzahl auf einer Stelle, was weder für Überraschungsmomente noch für Ermüdung der gegnerischen Verteidiger sorgt und damit schon gar nicht für Tore.
    Zu guter Letzt brach zum Ende der Saison auch noch die Defensive ein, nicht mehr in der Lage einen 2 oder sogar 3 Tore Vorsprung über die Zeit zu retten.
    Dabei muss ein Trainer meines Erachtens erkennen, daß man ein mittlerweile solch verunsichertes Team auch bei einem deutlichen Vorsprung nicht komplett hinten rein stellen darf. Und das schon gar nicht gegen Iserlohn, die in dieser Saison schon des Öfteren solche Rückstände in den letzten Minuten aufgeholt haben. Siehe Krefeld, die haben das anders versucht und die Flucht nach vorne angetreten. Das war nicht immer erfolgreich, aber es hat für die Pre-Playoffs gereicht.
    Das Thema Torwart ist auch so eins. Ich gebe Henrike vollkommen Recht, der Ziffzer- Abgang war einer der größten Fehler der Saison. Allerdings muss man einem zweiten Torwart auch mehr als 6 Chancen bzw. 193 Minuten geben sich zu beweisen und ich kann mich nicht an ein wirklich schlechtes Spiel von Stefaniszin erinnern. Die Fangquote ist übrigens bei beiden Torhütern gleich, wobei das sicher nicht wirklich vergleichbar ist.
    Bei Sundblads Enthusiasmus, den der nicht an den Tag legt, ist es mir ein Rätsel, wie Ingolstadt es letztes Jahr geschafft hat, so leidenschaftlich zu spielen. Seine auch deutlich zur Schau gestellte Lethargie hat sich spätestens im letzten Drittel der Saison auf die Mannschaft übertragen, es wurde über weite Strecken ohne Leidenschaft gespielt, keine Reaktionen gezeigt, wie z.B. mal vermehrt Checks zu Ende fahren, wenn man nach ein 2 oder 3 Punkte Vorsprung den Anschlußtreffer oder den Ausgleich kassiert. Es reicht nicht, wenn nur Murray das macht.
    Ob es an Krupps Trainingsmethoden lag, daß es so viele Verletzte gab, vermag ich nicht zu beurteilen, kann es aber auch nicht widerlegen. Ich bin mir sicher, er hätte die Wende geschafft, nachdem alle wieder an Bord waren und rückblickend betrachtet hätte es unter ihm ja auch nicht schlimmer laufen können. Und Uwe Krupp war nicht nur ein Trainer sondern eine kölner und nicht zuletzt für das deutsche Eishockey Identifkationsfigur.
    Einen solchen Mann auf diese Art und Weise zu demontieren zeugt nicht gerade von klarem Verstand. Das war purer Aktionismus und hatte nichts mit einer sportlichen Entscheidung zu tun.
    Wäre ich nicht ein so großer Haie Fan, würde es mich fast mit Genugtuung erfüllen, daß es nicht für die Play- Offs gereicht hat. Den Meistertitel gönne ich spätestens nachdem Nichterreichen der Playoffs der Kölner Haie nur einem: Uwe Krupp.

  7. CCAA1966
    03.03.2015

    Danke Henrike, meiner Meinung nach eine sehr gute und treffende Analyse. Den Fehler den Schönberger und Co bei der Entlassung von Krupp gemacht haben war der des falschen Zeitpunkts. Hätte man diese Entlassung nach der letzten Saison gemacht wäre es sicherlich besser gewesen und man hätte es auch argumentativ besser darstellen können. So war es natürlich suboptimal und hat ein gewisses G’schmäckle wie es lief. Gerade weil es für die Kölner Presselandschaft ein gefundenes Fressen war und Uwe ihnen mit seinen Interviews, Homestories etc. natürlich genug Munition lieferte. Das es der eher dröge Sundblatt schwer hat im Vergleich zum eloquenten Uwe Krupp, nun darüber gibt es keine zwei Meinungen. Ich glaube aber tatsächlich das man ihm in der neuen Saison eine faire Chance geben sollte mit seinem Team – und nicht Krupps Mannschaft – erfolgreich zu sein. Abgesehen davon hat Uwe Krupp in Berlin ja nun auch nicht wirklich den Nachweis geliefert ein Trainer der Extraklasse zu sein. Ich kann Henrike nur zustimmen das die Fehler im Sommer bei der Kaderzusammenstellung getätigt wurden und das kann Sundblad nun wirklich nicht vorwerfen das er für die Zusammenstellung dieses “Haufens” verantwortlich war. Im Gegenteil, ich glaube das alle Verpflichtungen die in seiner Zeit getätigt wurden Sinn machten und leider nur deshalb nicht funktionierten wie gewünscht weil die diesjährige Truppe keine Mannschaft war. Jeder der einen Mannschaftssport macht oder betrieben hat kann es bestätigen. Nur wenn die Leute auf der Platte wirklich als Team auftreten haben sie am Ende des Tages eine Chance wirklich erfolgreich zu sein. Auch wenn es mir in der Seele weh tut, aber schaut doch mal bei den Dummdorfern rein. Die sind nun wirklich nicht mit Talent gesegnet aber der Bruder von dem Spinner mit der 23 scheint dort offensichtlich etwas richtig gemacht zu haben und ein Team geformt zu haben. Das Ergebnis ist erschreckend ………. leider.
    Auf alle einzelnen Spieler hier einzugehen würde den Rahmen sprengen, würde aber gerne am Beispiel Hans die Fehler von Krupp und Nethery aufzeigen. Denn so sympathisch ich ihn finde und den Abschied den ihm diese “Superfans/Ultras” am Freitag in der KA bereitet haben zum erbrechen finde muß man doch ernsthaft hinterfragen ob diese Vertragsverlängerung wirklich Sinn gemacht hat. Gar keine Frage, ein Riesentyp den ich gerne in irgendeiner Funktion weiter im Verein sehen würde – Wunschtraum, ich weiß – aber er hat uns als Spieler nicht weitergeholfen. Man merkte eben sein Alter und da er läuferisch und stocktechnisch stark limitiert ist hatte er eben nur seinen Spirit in die Waagschale zu werfen. Das ist aber bei einem Team das Ambitionen nach Oben hegte zu wenig und limitiert das Team. Der Wegfall der ersten Verteidigung ist ebenfalls ein riesiges Problem gewesen. Holmquist die ganze Saison nur unter Schmerzen und Tjärnquist? Er hat eigentlich in der letzten Saison schon nicht mehr so gut gespielt und kam nur in den Play offs noch mal richtig auf. Aber auf dieser Basis den Vertrag eines nicht wirklich taufrischen Spielers um 2 Jahre zu verlängern? Meiner Meinung nach schon sehr ambitioniert. Desweiteren wäre es gut einen Torwart zu haben der einem Team auch mal ein Spiel gewinnt und das hat Danny in der gesamten Saison nicht gemacht. Nachdem der Beginn der Saison im Tor ein einziges Desaster war so war man in der zweiten Hälfte der Saison ja schon zufrieden wenn er nicht ein Spiel verlor. Bedingt durch die fehlende Alternative auf der Bank hat man sich auch an dieser Stelle selber herrlich ins Knie geschossen. Das Torwartspiel der abgelaufenen Saison kann einfach nicht der Anspruch der Haie sein.
    Alles in allem war die gesamte Saison ein einziges Desaster – abgesehen von Doug Murrays ersten Auftritt gegen den MERC – und man kann den Verantwortlichen nur viel Erfolg für die neue Saison wünschen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.