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Adam Courchaine nur ein Plan B?

Adam Courchaine zu DEG-Zeiten im Derby gegen Köln. Foto: Florian Müller
Adam Courchaine zu DEG-Zeiten im Derby gegen Köln. Foto: Florian Müller

Es ist ruhig geworden um Adam Courchaine. Obwohl der 30-jährige Center bereits zum Kennenlern-Gespräch bei Niklas Sundblad im Haie-Trainingszentrum war (wir berichteten), deutet inzwischen nur noch wenig auf eine Verpflichtung bei den Kölner Haien hin. Es scheint, als sei der Kanadier in Sundblads Idee zur Kaderzusammenstellung nur ein Plan B.

Bislang hat der KEC nicht gezögert, einen Wunschspieler sofort unter Vertrag zunehmen, auch wenn die Off-Season noch jung ist. Die Verpflichtungen von Nürnbergs Fredrik Eriksson, Färjestad-Stürmer Per Aslund und HV71-Goalie Gustaf Wesslau wurden direkt nach ihrem jeweiligen Saisonende bestätigt. Der Wechsel von Patrick Hager wurde sogar schon unter der Saison publik. Rund um die Courchaine-Gerüchte ist es hingegen seit Wochen still. Und nicht nur das.

Bevor Niklas Sundblad zu seiner Scoutingtour nach Nordamerika aufbrach, gab er uns gegenüber an, dort sowohl einen Center als auch einen Außenstürmer finden zu wollen. Da nur noch die Center-Stelle in der 1. Reihe offen ist, für die im Zweifelsfall auch Courchaine in Frage käme, ist der Kölner Headcoach also noch auf der Suche nach einer Alternative. Zudem gab Sundblad an, dass es egal sei, welcher von den beiden Stürmern der Rechtsschütze sein soll, der noch benötigt wird. Courchaine schießt links. Dass Sundblad sich noch alle Optionen offen hält und den Fokus beim zu findenden Winger nicht auf einen Rechtsschützen legt, deutet an, dass Courchaine in seiner Kaderplanung nicht als erste Wahl gesetzt ist.

Den richtigen Rechtsschützen zu finden, muss für Niklas Sundblad oberste Priorität sein. Aktuell sind nach den Abgängen von John Tripp, Mike Iggulden, Jamie Johnson und Philip Riefers nur noch zwei rechtsschießende Stürmer im Kader: Nick Latta und Charlie Stephens. Ersterer wird vermutlich eher keine Powerplay-Eiszeit sehen, letzterer wäre in Überzahl zwar eine denkbare Center-Option, könnte aber auch als Blueliner an der Seite vom Linksschützen Alexander Sulzer angedacht sein. Dass Stephens in der kommenden Saison auch als Verteidiger fungieren soll, hatte Niklas Sundblad bereits angekündigt. Ob das die Special Teams und hier besonders das Powerplay betreffen wird, bleibt abzuwarten.

Für Courchaine, der nach seiner Vertragsauflösung mit den Krefeld Pinguinen ein kurzes Gastspiel beim EHC Olten in der NLB gab, soll der KEC nach eigenem Bekunden seine Wunschdestination sein. Das bringt Niklas Sundblad in die komfortable Position, keine übereilte Entscheidung treffen zu müssen. Nach den negativen Schlagzeilen, die Courchaine in Krefeld und Olten gemacht hat, ist zudem fraglich, wie viele Teams beim ehemaligen DEL-Topscorer tatsächlich Schlange stehen.

Der Haie-Coach sucht für seine Mannschaft Spieler, die sein straffes Training ohne zu murren mitziehen und bereit sind, für das Team durch die sprichwörtliche Wand zu gehen. Sollte das Kölner Trainerteam den Eindruck gewonnen haben, dass diese Faktoren nicht erfüllt sind, ist durchaus denkbar, dass seine Scoring-Werte der letzten Jahre den Stürmer nicht retten. Entschieden ist sicher noch nichts und die Option einer Verpflichtung mit hoher Wahrscheinlichkeit noch offen, aber wenn Niklas Sundblad Adam Courchaine unbedingt hätte haben wollen, dann wäre der längst unter Vertrag.

Über den Autor: Henrike Wöbking

Henrike schreibt für haimspiel.de seit 2005 und wurde von Ex-NHL-Spieler Jason Marshall gelobt für "the best interview I ever did". Sie zeigte sich hauptverantwortlich für das Abschiedsvideo von Dave McLlwain. Außerdem ist sie Buchautorin und schrieb den Roman "Auf Eis" vor dem Hintergrund der Playoffs 2002.

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