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Augsburg gewinnt gegen Köln mit 3:2

Max Reinhart. Foto: Alex Schmitz
Max Reinhart. Foto: Alex Schmitz

Die Kölner Haie verlieren in Augsburg verdient und bringen keine Punkte zurück nach Köln. Es ist die dritte Niederlage in den letzten vier Spielen. Der KEC lag schon 0:3 hinten und zeigte in zu wenigen Situationen die spielerische Qualität des Teams. Sorgenvolle Blicke Richtung Tabelle lassen viele unbeantwortete Fragen aufkommen.

Wer ist klein, wer ist groß?

Während in den letzten Wochen in Köln vor allem über das Unterschätzen von vermeintlich kleineren Teams für viele Diskussionen sorgte, war man heute vor dem Spiel noch beruhigt: Unterschätzen konnte das Team die Augsburger auf keinen Fall. Die Panther waren auf dem 5. Platz, also vor Köln. Doch das erste Drittel sorgte nur für einen weiteren Tiefpunkt: Die Augsburg Panther überrannten den KEC, der sichtlich überfordert war mit der Situation auf dem Eis. Eine Vielzahl von Chancen vereitelte Haie-Schlussmann Gustaf Wesslau, der insgesamt viel zu oft allein gelassen wurde.

 Augsburg stellt das stärkste Überzahlspiel der Liga mit einer Effizienz von über 25%. Ein sehr beeindruckender Wert: Jedes vierte Überzahlspiel können die Panther erfolgreich gestalten. Im heutigen Spiel sollten es sogar 50% werden: Das 1:0 fiel im ersten Powerplay. Ein satter Schuss von der blauen Linie durch Davies fand den Weg ins Kölner Tor. Mit dem knappen Rückstand ging es aus Haie-Sicht in die Kabine. Es hätte höher sein können, wenn nicht sogar müssen.

Guter Start, aber eiskalt erwischt

Im Mittelabschnitt zeigte sich ein anderes Gesicht der Kölner Mannschaft. Zweikampfstärke, Laufbereitschaft und Zug zum Tor sorgte für eine Vielzahl hochkarätiger Chancen. Der Ausgleich wäre hochverdient gewesen. Jones, Reinhart, Hospelt und Uvira machten Hoffnung. Hoffnung, dass sich die Haie nicht aufgeben und Punkte mitnehmen werden. Doch nach sieben Minuten im zweiten Drittel erwischte es die Haie eiskalt: Augsburg erzielte mit dem ersten Angriff das 2:0. Ein weiteres unnötiges Foul brachte den KEC in Unterzahl – und nach einer schönen Kombination das 3:0 für die Gastgeber.

Zweitstärkstes Überzahlspiel der Liga

Direkt hinter Augsburg ist das zweitstärkste Team der Liga in numerischer Überlegenheit aus Köln. Doch die Haie zeigten schon wie in den letzten Spielen große Unsicherheiten und Ungeduld im Powerplay. Eine 5-3 Überzahlsituation sowie ein insgesamt 3:40 Minuten anhaltendes Powerplay verliefen ohne zwingende Torchancen trotz 0:3-Rückstand. Mit Ablauf der Strafe erzielte Gogulla per Nachschuss von links allerdings den ersten Haie-Treffer des Abends und ließ Hoffnung aufkommen. Doch auch das nächste 5-4 Powerplay der Haie sollte ungenutzt blieben. Es ging mit zwei Toren Rückstand in die zweite Drittelpause.

Schlussspurt durch unnötige Strafen zerstört

In den letzten 20 Minuten waren die Rollen verteilt: Die Haie mit wütenden Angriffen. Augsburg defensiv und auf Konter lauernd. Es war ein offenes Spiel, in dem beide Mannschaften ihre Chancen hatten. Reinhart nutzte eine Druckphase des KEC sogar zum 2:3-Anschlusstreffer. Vor allem Jones hatte den Treffer für die Reihe erarbeitet in dem er die Scheibe nach einer eigenen vergebenen Chance zurück eroberter und Reinhart bediente. Die Schlussoffensive der Haie wurde eingeläutet und genauso schnell wieder aus dem Spiel genommen: In den letzten fünf Spielminuten kassierte Ehrhoff zwei Strafzeiten. War die erste Strafe noch diskutabel, ließ die zweite Strafe keine andere Meinung zu: Unnötig schlug er mit seinem Schläger gegen den Gegner hinter dem eigenen Tor während die Haie den Puck schon in die gegnerische Hälfte trugen. Gustaf Wesslau musste lange Zeit im Tor bleiben und konnte nicht gegen einen zusätzlichen Feldspieler eingewechselt werden. Erst in den letzten 15 Sekunden waren die Haie zu sechst. Viel zu spät.

Die Kölner Haie verlieren das Spiel, weil sie zu Beginn Augsburg sichtlich unterschätzt und mit der Situation überfordert waren. Entschieden wurde das Spiel mit den Special Teams: Augsburg nutzte 2 von 4 Überzahlsituationen, die Kölner Haie ließen eine doppelte Überzahl ungenutzt. Zusätzlich warfen die zwei Strafen in den letzten fünf Spielminuten den KEC komplett aus dem Spiel – ohne Chance auf einen möglichen Ausgleich.

Gute Besserung nach Augsburg

Fernab vom sportlichen Geschehen auf dem Eis schicken auch wir natürlich gute Besserung nach Augsburg. Jonathan Boutin wurde von einem Schlagschuss durch Reinhart am Hals getroffen. Auch wenn die Torwartmaske einiges am Einschlag wegnehmen konnte, war der AEV-Torwart angeschlagen und verließ nach einem Dialog mit Augsburgs Kapitän Tölzer das Eis. Gute Besserung, Jonathan!

Über den Autor: Dennis Wegner

Dennis gründete gemeinsam mit René im Sommer 2003 haimspiel.de und betreut die Seite bis heute als 1. Vorsitzender. Außerdem war er zwischendurch für das Haie-Fanprojekt tätig, hat mit dem Team und der Fanszene "Wir sind Haie" ins Leben gerufen und die Flyeraktion "Köln ohne Haie?" mit großem medialen Echo organisiert.

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3 Kommentare

  1. Yvi
    09.12.2016

    Da ist irgendwie wieder der Wurm drin. Das ist wie beim letzten Trainer. Erst waren sie stark und dann eine Niederlage nach der anderen.

  2. Christian
    09.12.2016

    Das man bei den Haien so von einem Topteam spricht ist auf dem Eis nicht sichtbar. Die Niederlage am Dienstag war ok, Nürnberg war in einem klasse Spiel einfach besser. Bei den Haien stimmt aktuell die Motivation und Einstellung nicht. Vielleicht sollte z.B. Herr Lalonde mal ein paar Spiele durch Herrn Ankert ersetzt werden. Die teure Verpflichtung von Herrn Ehrhoff scheint sich auf schlecht auf die Haie auszuwirken. Die Abwehr wirkt schlampiger (nicht Ehrhoff) und die Gegner wirken extra motiviert. Bin kein Fan von München, aber in punkto Einstellung erwarte ich von den Haien das gleiche wie von den Brausebullen!

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