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6:2 in Mannheim: Höchster Sieg seit 1995

Blair Jones im Torjubel. Foto: mcfly37.de.
Blair Jones im Torjubel. Foto: mcfly37.de.

Mit einer der stärksten Auswärtsleistungen in Mannheim seit Jahrzehnten schlagen die Kölner Haie den MERC mit 6:2. Überragend hierbei die Kombination aus Blair Jones und Sebastian Uvira sowie die Reihe Shugg, Schütz und Hanowski. Begleitet von hunderten Haie-Fans verlor der KEC keines der Drittel (2:0, 2:2, 2:0) und erzielte den höchster Sieg in Mannheim seit 1995.

Blair Jones und Uvira überragen

Die erste große Chance des Spiels gehörte dem Kölner Neuzugang Justin Shugg in der zweiten Spielminute. Nach einem Doppelpass mit Felix Schütz brachte er die Scheibe gefährlich auf das Tor. Durchaus eine Szene mit Symbolcharakter, zeigten sich doch fast alle Neuzugänge der Haie – und somit die Offensivabteilung – in bestechender Form. Besagte Offensive brachte die Scheibe immer wieder durch sehr spielfreudige Kombinationen in das Drittel der Adler. Diese konnten in der 9. Spielminute die Scheibe nicht aus ihrem Drittel klären und den wilden Pass vor den Kasten nicht verhindern. Die Scheibe sprang Blair Jones über die Kelle, doch im Nachfassen brachte er sie auf Uvira, der zentral vor Endras stand. Dieser spielte den direkten Doppelpass und ermöglichte es Jones im zweiten Versuch die Scheibe besser zu kontrollieren und per one timer aus kurzer Distanz zum 1:0 einzuschießen.

Nur wenige Minuten später die nächste gelungene Aktion der beiden Kölner, als Jones auf den zentral mit dem Rück zu Endras stehenden Uvira zielen konnte. Dieser konnte den Puck aber nur in einem zu spitzen Winkel abfälschen. Die logische Folge: Das 2:0 fiel, als Uvira von links auf den Kasten von Endras ziehen konnte. Mit seinem klugen Querpass auf den heran eilende Blair Jones war es für den Stürmer einfach, den Puck über die Torlinie zu schieben.

Durchaus nicht unbeschäftigt war Gustaf Wesslau im ersten Drittel. Regelmäßig prüften ihn die Adler, doch konnten sich der Schwede und seine Defensivabteilung heute in guter, konzentrierter Form präsentieren. Selbst gefährlichste Schüsse konnte der KEC aus dem Kasten halten.

Mannheim wehrt sich, Köln reagiert

Die Adler aus Mannheim hatten sich augenscheinlich für das zweite Drittel viel vorgenommen. Mit viel Biss kamen sie aus der Kabine und setzten rasch schmerzhafte Nadelstiche. So auch in der 24. Spielminute, als Devin Setoguchi von hinter der Torlinie bedient wurde und frei vor Wesslau zum 1:2-Anschluss verwandeln konnte. Die Mannheimer nun endgültig besser in der Partie und das Übergewicht drohte langsam zu kippen. Doch nun kam ein anderes Faustpfand des heutigen Abends zum Einsatz: Das Überzahlspiel. Während Marcus Kink nach Behinderung auf die Strafbank musste, brachte Gogulla die Scheibe zu Blair Jones, der wiederum Endras prüfte. Ryan Jones reagierte am schnellsten und brachte den Abpraller aus spitzen Winkel zum 3:1 an Endras vorbei im Tor unter.

Auch das nächste Überzahlspiel nutzten die Haie “eiskalt”. Als in der 37. Spielminute wiederum Marcus Kink seine Strafe absitzen musste, war es Gogulla, der an der blauen Linie auf Eriksson fand. Der Haie-Verteidiger zog ab und die Scheibe fand – noch abgefälscht von Mathieu Carle – ihren Weg zwischen den Beinen des Mannheimer Keepers zum 4:1 in das Tor. Eine kuriose Szene führte zum 4:2-Anschlusstreffer der Adler: Gogullas Schläger zerbrach im Zweikampf und der Kölner warf ihn wutentbrannt in Richtung des puckführenden Spielers und der Scheibe und traf beide. Das Werfen des Stocks wurde korrekt mit einen Penalty bestraft, welchen Marcus Kink souverän verwandeln konnte.

Köln bleibt hinten stabil und vorne konsequent

Zu Beginn des dritten Drittels bemühten sich die Haie vor allem darum, aus einer geordneten Defensive heraus den Status quo zu sichern. Dies gelang ihnen, auch da Mannheim nicht zwingend und kreativ genug agierte. Geduldig wartete der KEC auf die nächste Chance. Und die kam in der 48. Spielminute, als Mannheim wiederum in Unterzahl geriet: Thomas Larkin hatte bei einem obenrum korrekten Check unten das Bein stehen lassen und Uvira so auf das Eis gebracht. Ehrhoff zeigte viel Übersicht und spielte den klugen Pass auf Hanowski, der die Scheibe auf Endras brachte. Shugg drückte die Scheibe im Nachschuss unter Endras hindurch – der Puck trudelte fast in Zeitlupe über die Torlinie. Die Powerplay-Quote des KEC am heutigen Abend zu diesem Zeitpunkt mit 3 von 3 perfekt.

Justin Shugg krönte mit dem Tor seine engagierte Leistung im heutigen Spiel – und das war noch nicht vorbei. Eine schöne Kombination der Reihe Hanowski, Schütz und Shugg ließ auch in der 53. Minute die Scheibe schön laufen, doch diesmal behielt Endras die Oberhand.

6:2-Sieg: Höchster Sieg in Mannheim seit 1995

In der 57. Spielminute dann aber der Schlusspunkt – und was für einer. Hanowski eroberte die Scheibe und ging mit der Scheibe über rechts in die offensive Zone. Dort bremste er ab und bediente Erhoff, der direkt zu Schütz weiterspielte, während Shugg den Verteidiger wegblocken konnte. Schütz umlief Endras und konnte zum 6:2 verwandeln.

Vorzeitig das Spiel verlassen musste Sebastian Uvira, der einem Zweikamf an der Bande sekundenlang regunglos auf dem Eis liegenblieb. Es entwickelte sich eine Rauferei an der Bande, in deren Folge David Wolf auf die Strafbank wanderte. Uvira konnte das Spiel nicht beenden, aber gestützt in die Kabine gehen. Das Überzahlspiel blieb ohne weiteren Treffer, doch der KEC ging nach 60 Spielminuten hochverdient als Sieger vom Eis.

Die Haie zeigten eine starke Reaktion auf das verlorene Auswärtsspiel in München, dominierten das Spiel aus einer konzentrierten Defensive heraus und zeigten sich sehr spielfreudig und konsequent in der Offensive und insbesondere im Überzahlspiel.

Über den Autor: Dennis Wegner

Dennis gründete gemeinsam mit René im Sommer 2003 haimspiel.de und betreut die Seite bis heute als 1. Vorsitzender. Außerdem war er zwischendurch für das Haie-Fanprojekt tätig, hat mit dem Team und der Fanszene "Wir sind Haie" ins Leben gerufen und die Flyeraktion "Köln ohne Haie?" mit großem medialen Echo organisiert.

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2 Kommentare

  1. Dagi
    01.10.2017

    Das war ein tolles Spiel.
    Was ist mit Uvira?
    Hoffentlich nicht viel. Er ist sehr wichtig geworden für die Mannschaft.
    Gute Besserung!

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