Unabhängiges Magazin seit 2003 – Eishockey. Kölner Haie. Köln. DEL.

Hinweis: Dieser Artikel ist älter als sechs Monate. Um immer auf dem aktuellen Stand zu sein nutzt du:

Aktuelle Informationen findest du auf unserer Startseite »

5:1-Sieg gegen Japan vor Heim-Publikum

Die Haie um Kai Hospelt bejubeln das 1:0 im Spiel gegen Japan. Foto: Alexandra Schmitz
Die Haie um Kai Hospelt bejubeln das 1:0 im Spiel gegen Japan. Foto: Alexandra Schmitz

Die Kölner Haie gewannen am Freitag Abend ihr Testspiel gegen Team Japan verdient mit 5:1. Cory Clouston musste im Vergleich zur Schweiz-Tour vor zwei Wochen seinen Kader wieder umformieren. Während Patrick Hager und Kapitän Moritz Müller – dessen C unersetzt blieb, stattdessen erhielten Gogulla und Byers neben Jones jeweils ein weiteres A – am Nachmitag mit der Nationalmannschaft in Minsk eintrafen, fehlte weiterhin Johannes Salmonsson, der inzwischen aber schon wieder bei leichten Einheiten auf dem Eis gesehen wurde. Zusätzlich wird der Haie-Trainer 3-4 Wochen auf Alexander Sulzer verzichten müssen, der sich einer Unterkörper-Operation unterziehen musste. Pascal Zerressen und Max Faber erhielten dadurch jeweils regelmäßige Eiszeit an der Seite von erfahrenen Spielern und dürften damit auch beide zu Saisonbeginn fest im Kader stehen. Gute Nachrichten gab es aber auch, die in der Schweiz noch geschonten TJ Mulock und Jean-Francois Boucher kamen zu ihrem ersten Einsatz in der diesjährigen Vorbereitung. Im Tor erhielt Daniar Dshunussow den Einsatz, bei dem die Japaner gerade mal elf Schüsse auf sein Tor brachten, er hatte also einen recht ruhigen Abend.

Direkt von Beginn an zeigte sich, in welche Richtung die Partie gehen sollte: zumeist auf das von Takuto Onoda gehütete Tor der Gäste zu. Dies wurde durchaus auch begünstigt durch das schnelle Spiel der Haie und den daraus resultierenden Strafen der asiatischen Gäste. In den ersten sieben Spielminuten durften sich die Haie bereits dreimal im Powerplay üben, schon beim zweiten Versuch schlug der Puck im Tor ein – Shawn Lalonde wurde von Kai Hospelt bedient und traf per Direktabnahme aus dem linken Bullykreis zur Führung. Zuvor war der Verteidiger schon zweimal so eingesetzt worden, konnte aber nicht treffen, auch Gogullas Treffer ans Außennetz war denkbar knapp. Auffällig bei den Strafen, die die Japaner nahmen war zumeist, dass es keine “unnötigen” Strafen waren, sondern zumeist eine gute Aktion eines Haie-Spielers vorranging, der nur regelwidrig gestoppt werden konnte. Bei einem Konterversuch der Gäste in der 8. Minute verzog Kawai am Tor vorbei und so dauerte es bis zur 14. Minute, ehe Dshunussow den ersten Puck halten musste. Zumeist kontrollierten die Haie das Spielgeschehen und hatten zahlreiche weitere Chancen, Byers (9.) und Reinhart (15.) schossen jeweils drüber, Turnbull beförderte den Puck in der 19. Minute sogar auf das Tor – aber eben nicht rein, weshalb es zur ersten Pause nur mit 1:0 in die Kabinen ging.

Das zweite Drittel ließ der KEC dann etwas ruhiger angehen, hier gab es auch die beiden einzigen Strafzeiten im Spiel gegen Köln. Die zweite davon wussten die Gäste zum Ausgleich zu nutzen, Kawai wurde von Tanaka bedient, der zum 1:1 traf. Dennoch waren die Haie auch in diesem Drittel überlegen, wussten die freien Räume immer wieder zu nutzen und die Team Japan immer wieder in Verlegenheit zu bringen. So fiel auch der zweite Treffer im Powerplay, Max Reinhart erzielte ihn nach starkem Pass von Hospelt in den Slot aus ganz kurzer Distanz. Chancen gab es für das Clouston-Team reichlich, Max Faber, der wieder erfrischend unbekümmert mitspielte, hatte eine gute in der 32. Minute, ebenso Turnbull, der einen Eriksson-Schlenzer knapp am Tor vorbei abfälschte oder Gogullas Doppelchance in der 36. Minute. Aber auch die Gäste konnten sich gegen Ende des Abschnitts im Haie-Drittel feststzen, allerdings ohne Erfolg.

Im letzten Drittel sah es anfangs nach einer ehen zähen Angelegenheit aus, da sich einerseits die Japaner noch redlich wehrten und andererseits die Haie zu oft genau auf Onoda zielten. In der 48. Minute bekam Reinhart einen Rebound im rechten Bullykreis auf die Kelle, täuschte kurz den Schlagschuss an, um dann einen butterweichen Pass auf die andere Seite zu spielen, den Lalonde per Direktabnahme zum 3:1 verwandelte. Damit waren auch die letzten Zweifel an einen Haie-Sieg ausgelöscht und die Mannschaft konnte das Ergebnis zur Freude des Publikums noch etwas hochschrauben. Gogulla legte in der 54. Minute nach hinten zu Ankert ab, der durch viel Verkehr hindurch das 4:1 erzielte – bereits sein zweiter Treffer in drei Vorbereitungsspielen und heute auch noch der einzige Treffer bei numerischer Gleichheit. Den Schlusspunkt setzte Kai Hospelt – nachdem Onoda einen Lalonde-Schuss nicht festhalten konnte, schob der gebürtige Kölner aus spitzem Winkel mit viel Können und Gefühl zum 5:1 ein.

Entsprechend zufrieden war Hospelt (1 Tor, 3 Assists) nach dem Spiel auch mit dem Ergebnis: “Wir haben ein gutes Spiel gemacht, vor allem die Überzahl war gut heute. Wir müssen einfach noch versuchen etwas druckvoller zu spielen bei 5-gegen-5, da haben wir heute nur eins von den fünf Toren geschossen. Ich denke, da können wir uns noch ein bisschen verbessern.” Auch Cory Clouston sah das Spiel positiv: “Wir haben unseren Gameplan eingehalten und sind auch nicht nervös geworden als die Tore zunächst nicht fallen wollten. Am Ende haben wir uns dafür belohnt”. Dass es nicht immer nur leicht aussah lag für Hospelt zum einen an der Hitze, aber eben auch dem aktuellen Stand der Vorbereitung: “Die Beine sind schon auf einem guten Weg, aber es ist klar, dass es noch keine Form ist wie Mitte der Saison. Dafür hat man ja die Vorbereitung, da muss man dann auch mal in Kauf nehmen, dass die Beine ab und zu was schwer sind und darf sich nicht beirren lassen.”

Gerade zwischen Hospelt und Reinhart – diesmal in der Kombination mit Turnbull, der auch in diese Reihe gut passte und damit seine Vielseitigkeit beweist – ist inzwischen eine gewisse Chemie zu beobachten und es gab einige schöne Spielzüge zu bestaunen. Hospelt erklärte das nach dem Spiel: “Das wichtigste ist ja immer, dass man miteinander spielt und nicht einer für sich alleine nebenher. Das haben wir heute gut gemacht, auch mit Travis, haben die Scheibe gut laufen lassen. Bei 5-gegen-5 haben wir es vielleicht sogar übertrieben, da hätten wir ab und zu noch etwas zielstrebiger sein können. Man hat heute gesehen, dass der Max sich deutlich leichter getan hat auf der großen Eisfläche. Er hatte auch selber gesagt, die ersten zwei Spiele waren ein bisschen schwierig für ihn und ich glaube, dass der noch viele super Spiele für uns machen wird.”

Am Sonntag gegen die DEG erwartet Hospelt ein ganz anderes Spiel: “Es wird bestimmt ein physischeres Spiel im Derby. Wir werden uns morgen auf die DEG vorbereiten, unsere Coaches werden sich morgen das Spiel auf jeden Fall anschauen und dann müssen wir sehen, dass wir direkt mit einem guten Start reingehen am Sonntag.”

Das Spiel gegen die DEG am Sonntag um 14:30 Uhr ist bereits ausverkauft. Wir berichten aber natürlich wieder mit unserem Twitter-Liveticker.

Die Startaufstellung der Haie gegen Team Japan:

  • Dshunussow
  • Lalonde, Eriksson – Jones, Latta, Gogulla
  • Potter, Zerressen – Hospelt, Reinhart, Turnbull
  • Faber, Ankert – Byers, Mulock, Krämmer
  • Uvira, Ohmann, Boucher

Über den Autor: Robert Heppekausen

Robert ist seit 2004 für haimspiel.de tätig und hat in der Zeit unter anderem am Radio das Rekordspiel gegen Mannheim kommentiert und war Mit-Ideengeber für die "Wir sind Haie"-Shirts. Zusammen mit Dennis hat er die Facebook-Seite der Kölner Haie ins Leben gerufen und für den Club aufgebaut.

Vorheriger Artikel

Sharkbite #33 – Sommer und Eishockey

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.